HyperloopTT enthüllt erste Passagierkapsel

Bei der Entwicklung und Umsetzung eines neuen Hochgeschwindigkeitstransportsystems hat das Unternehmen Hyperloop Tranportation Technologies (HyperloopTT) nun erstmals eine jener Kapseln in Originalgröße präsentiert, mit der künftig Passagiere und Passagierinnen mit über 1.000 Stundenkilometern befördert werden sollen.

Die im spanischen Puerto de Santa Maria vorgestellte, 5.000 Kilogramm schwere Passagierkapsel ist 32 Meter lang. Die auf den Namen „Quintero One“ getaufte Kapsel wird nach Angaben von HyperloopTT nun ins unternehmenseigene Forschungszentrum nach Toulouse (Frankreich) überstellt. Dort lagern bereits fertige Röhrenabschnitte für eine erste rund 300 Meter lange Teststrecke.

Die ursprünglich von dem Unternehmer Elon Musk ersonnene Technologie sieht vor, dass die Kapseln wie in einer Rohrpost von Stadt zu Stadt schießen. Die Entwicklung von Hyperloop findet jedoch nicht unter Musks Regie statt. Er konzipierte das System von Anfang an als Crowdfunding- und Crowdsourcing-Projekt, also als Vorhaben, bei dem Geldmittel und Expertise aus den verschiedensten Quellen gespeist werden.

„Erster Großversuch“

Als Folge arbeiten mehrere konkurrierende Firmen an dem Projekt. Zu den den größten Konkurrenten von HyperloopTT zählt das Unternehmen Hyperloop One, an der seit 2017 auch Virgin-Gründer Richard Branson beteiligt ist. Hyperloop One verfügt bereits über Teststrecken und verkündete im Juli einen erfolgreichen „ersten Großversuch des Hyperloop-Systems“ – erreicht wurden allerdings nur 112 km/h.

Bei dem Experiment, das bereits im Mai auf dem Gelände des Unternehmens im US-Bundesstaat Nevada stattfand, waren hohe Geschwindigkeiten aber nicht das Ziel. Vielmehr ging es um das Herstellen eines vollständigen Vakuums in der Röhre, was laut Hyperloop One gelang.

Auf diese Weise habe die Firma „ihren eigenen Himmel in der Röhre geschaffen“ – wie bei einem Flug in 60.000 Metern Höhe, erklärte Exekutivdirektor Shervin Pishevar. In derartigen Höhen ist der Luftwiderstand gering, weshalb deutlich höhere Geschwindigkeiten als auf der Erde möglich sind. Mittels Erzeugung ähnlicher Bedingungen wollen die Hyperloop-Entwickler Geschwindigkeiten von bis zu 1.220 Stundenkilometer erreichen.