Kuriose Renovierungsarbeiten im Buckingham Palace

Im Zuge einer umfassenden Renovierung des Londoner Buckingham-Palastes haben Arbeiter damit begonnen, Tausende Gemälde, Luster, Uhren und Möbel aus der Residenz der britischen Königin Elizabeth II. zu räumen. Mehr als 200 Zimmer auf sechs Etagen im Ostflügel des Palastes müssen in den kommenden sechs Monaten leergeräumt werden, wie das Königshaus heute mitteilte. Danach sollen die veraltete Elektrik und die Rohrleitungen erneuert werden.

Buckingham Palast in London
AP/PA/Dominic Lipinski

Nach Angaben des Königshauses müssen 200 Gemälde, 40 Luster, 100 Spiegel, 30 Uhren, 200 Bücher, 40 historische Textilien und 560 Möbelstücke den Renovierungsarbeiten weichen. Die Hauptstadtresidenz von Königin Elizabeth II. soll über einen Zeitraum von zehn Jahren für insgesamt 369 Millionen Pfund (419 Millionen Euro) instand gesetzt werden – Flügel für Flügel. Im Zuge der Renovierung soll der Palast auch neue Aufzüge sowie ein energieeffizienteres Heizsystem im Erdgeschoss erhalten.

Schrittweise Renovierung

Behördenvertreter befürchten verheerende Folgen wie Brände und Überschwemmungen, wenn die Leitungen und Rohre nicht modernisiert werden. Die dringlichsten Arbeiten wurden bereits erledigt: So wurden insgesamt drei Kilometer an Kabeln ausgetauscht, deren jahrzehntealte Gummiisolierungen brüchig waren. Bei den Kabelarbeiten kam auch Asbest zum Vorschein, es wurden aber auch kuriose Dinge zutage befördert: Unter Holzdielen lagen alte Zigarettenschachteln und ein Zeitungsausschnitt aus dem Jahr 1888, und hinter einer Wand befand sich ein Paddel.

Die Repräsentationsräume des Palastes sollen schrittweise renoviert werden, damit sie für Bankette sowie für Besucher und Besucherinnen möglichst durchgehend geöffnet bleiben können. Ganz zum Schluss – im Jahr 2025 – sollen die Privatgemächer der heute 92-jährigen Königin renoviert werden.

Das britische Parlament hatte vergangenes Jahr grünes Licht für die Finanzierung gegeben. Die Queen entschloss sich damals, einen Großteil der Kosten selbst zu tragen. Um das Geld wieder hereinzubekommen, wird der Buckingham-Palast seit 1993 jeden Sommer für Besichtigungen geöffnet.