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1.683.714 Unterschriften

Die Hochburgen der Volksbegehren

Insgesamt 1.683.714 Unterschriften sind für die drei am Montag ausgelaufenen Volksbegehren („Don’t Smoke“, „Frauenvolksbegehren“, „ORF ohne Zwangsgebühren“) abgegeben worden. Dabei war die Mobilisierung regional sehr unterschiedlich – so gibt es etwa klare Unterschiede zwischen Stadt und Land.

Den größten Zulauf fanden zwei der drei Volksbegehren im Wiener Bezirk Neubau: 28,36 Prozent der Stimmberechtigten unterschrieben dort „Don’t Smoke“, 23,23 Prozent das Frauenvolksbegehren. Im Ländervergleich schnitten beide Initiativen in Wien am besten ab, während „ORF ohne Zwangsgebühren“ im Burgenland – prozentuell – die stärkste Unterstützung fand.

Auffallend ist, dass das (landesweit von 13,82 Prozent unterschriebene) Rauchverbot in der Gastronomie den Österreicherinnen und Österreichern über die neun Bundesländer hinweg ziemlich homogen ein Anliegen war. Die Spanne zwischen dem besten Landesergebnis (16,89 Prozent in Wien) und dem schlechtesten (11,51 Prozent in Tirol) war nicht allzu groß.

Das österreichweit von 7,56 Prozent unterstützte Frauenvolksbegehren fand in Wien mit 12,03 Prozent hingegen mehr als doppelt so großen Anklang wie in Kärnten (5,99 Prozent), Tirol (5,76) und Vorarlberg (5,11). Auch beim ORF-Begehren (österreichweit 5,02 Prozent) gab es ein West-Ost-Gefälle – es punktete in Vorarlberg (3,05 Prozent) nur halb so stark wie im Burgenland (5,96 Prozent). Wien brachte der Initiative der Christlichen Partei Österreichs nur das viertbeste Ergebnis (5,21 Prozent) nach dem Burgenland, Niederösterreich und der Steiermark.

Stadt-Land-Gefälle bei „Don’t Smoke“

Ein Stadt-Land-Gefälle ist vor allem beim Rauchverbot und beim Frauenvolksbegehren festzustellen, beim ORF-Begehren aber weniger stark ausgeprägt. Die stärkste Zustimmung für „Don’t Smoke“ außerhalb Wiens gab es in Graz (21,9 Prozent), ebenso für die Frauenanliegen (12,18). Danach kommt bei beiden mit Mödling (20,54 Prozent Rauchverbot, 10,99 Prozent Frauen) eine Wiener Umlandgemeinde. Das ORF-Begehren holte sein bestes der 116 Bezirksergebnisse in Eisenstadt (6,55 Prozent), dahinter liegt der steirische Bezirk Leoben (6,49 Prozent).

Unterschiede innerhalb Wiens

In Wien zeigten sich beim Rauchverbots- und beim Frauenbegehren die von vielen Wahlen bekannten Unterschiede zwischen den inneren und den Flächenbezirken. Während in den Bezirken 1 bis 9 (Innere Stadt bis Alsergrund), Hietzing, Hernals und Währing mehr als ein Fünftel „Don’t Smoke“ unterschrieben, waren es in Simmering keine zehn und in Favoriten, Floridsdorf und Donaustadt nur etwas über zehn Prozent.

Grafik zu den Ergebnissen der Volksbegehren nach Bundesländern
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/BMI

Das Frauenvolksbegehren blieb in den Flächenbezirken klar unter zehn Prozent, während es nicht nur in Neubau, sondern auch in der Josefstadt (21,47) mehr als ein Fünftel der Stimmberechtigten unterschrieben.

Schwächere Mobilisierung im Westen

Den geringsten Zuspruch gab es für das Nichtraucher- und das Frauenbegehren im Tiroler Bezirk Landeck – nur 7,75 Prozent unterschrieben dort „Don’t Smoke“ und 3,35 Prozent für die Gleichbehandlung. Beim ORF-Begehren steht das ganze Bundesland Vorarlberg auf den letzten Rängen: Im Land gab es nur 3,05 Prozent, der Landeshauptstadt-Bezirk Bregenz weist mit nur 2,97 Prozent das schwächste Ergebnis aus.