„Aquarius“ könnte Rettungen unter türkischer Flagge fortsetzen

Das Rettungsschiff „Aquarius“ sucht nach der Entziehung der Flagge durch Panama weiter nach einem neuen Flaggenstaat. Das Schiff könnte bald unter türkischer Flagge wieder in See stechen. Der Präsident des türkischen Roten Halbmonds, Kerem Kinik, erklärte heute, er habe den Betreibern der „Aquarius“ angeboten, ihren Einsatz unter der Flagge der Türkei weiterzuführen.

Rettungsschiff Aquarius
APA/AFP/Pau Barrena

Kinik betonte laut italienischen Angaben, dass die „Aquarius“, die vergangene Woche im südfranzösischen Marseille eingetroffen ist, in den vergangenen drei Jahren fast 30.000 geflüchtete Menschen im Mittelmeer gerettet habe. Das Schiff solle seinen Einsatz fortsetzen, meinte Kinik. Der bisherige Flaggenstaat Panama hatte angekündigt, die „Aquarius“ aus seinem Schifffahrtsregister zu streichen und ihm somit die Flagge zu entziehen.

Die Hilfsorganisation SOS Mediterranee, Betreiberin der „Aquarius“, hatte vergangene Woche die europäischen Regierungen um eine Flagge gebeten, damit sie ihre lebensrettende Arbeit fortsetzen könne. Die Regierung in Rom lässt keine privaten Rettungsschiffe mit Geflüchteten mehr in die Häfen des Landes. Mehrere NGO-Boote wurden in den vergangenen Monaten tagelang auf dem Meer blockiert, nur noch ein Schiff der spanischen NGO Proactiva Open Arms ist derzeit vor Libyen unterwegs.