„Michael“ werde weiterhin stärker, wie NHC mitteilte. Im Gegensatz zu „Florence“ sei „Michael“ nach den Worten von NHC-Direktor Ken Graham ein Musterbeispiel für einen Hurrikan, der sich auf dem Weg über das Meer zur Küste immer weiter verstärke. Die Rede ist von einem „lebensbedrohliches Ereignis für den Nordosten der Golfküste“ – der Wirbelsturm sei „extrem gefährlich“. Der NHC-Warnung zufolge drohen lebensbedrohliche Sturmfluten und extremer Wind mit Geschwindigkeiten von mehr als 200 km/h, schon bevor „Michael“ auf Land trifft.
Für die Stadt Panama City Beach und andere tief gelegene Gebiete am nordwestlichen Zipfel Floridas gelten Zwangsevakuierungen. Floridas Gouverneur Rick Scott nannte den Hurrikan „monströs“. Heftiger Regen soll voraussichtlich auch in Teilen der US-Bundesstaaten Georgia, North und South Carolina und im Südosten Virginias fallen.
Notstand ausgerufen
Scott forderte die Menschen in der Region auf, die Evakuierungsaufrufe zu befolgen. Sie sollten „unverzüglich“ ins Landesinnere ausweichen. „Die Entscheidungen, die Sie und Ihre Familie in den kommenden Stunden treffen, könnten den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten“, schrieb der Gouverneur auf Twitter.
Scott mobilisierte bereits am Dienstag rund 2.500 Nationalgardisten. Wie in 35 Bezirken Floridas wurde auch in Teilen Alabamas und Georgias der Notstand ausgerufen. US-Präsident Donald Trump rief die Bewohnerinnen und Bewohner der Region auf, sich auf das Schlimmste vorzubereiten. Seine Regierung stehe zur Unterstützung von Sturmopfern bereit.
Das Hurrikanzentrum warnte, das Wasser werde vor dem Eintreffen des Sturms steigen. Anrainerinnen und Anrainer müssten sofort mit Vorbereitungen beginnen. Auch die Katastrophenschutzbehörde FEMA forderte am Dienstag dazu auf, nicht zu warten und die Gegenden so bald wie möglich zu verlassen. Die Universität von Florida kündigte für die gesamte Woche ab Dienstag ihre Schließung an. In den Schulen des Bezirks Leon, wo auch die Regionalhauptstadt Tallahassee liegt, wurde der Unterricht abgesagt.
Mitte vergangenen Monats hatte der Tropensturm „Florence“ die Südostküste der USA getroffen und vor allem in North und South Carolina zu schweren Überschwemmungen geführt. Mehrere Dutzend Menschen kamen durch „Florence“ und die Folgen des Sturms ums Leben.
Überschwemmungen in San Salvador
In Teilen Mittelamerikas hat „Michael“ seine zerstörerische Kraft schon gezeigt. In El Salvadors Hauptstadt San Salvador brachte er als Tropensturm starken Regen mit sich. Es kam zu Überschwemmungen und Erdrutschen. Laut Medienberichten starben drei Menschen. An der Westspitze Kubas zog der Hurrikan am Montagnachmittag (Ortszeit) vorbei. Die Küste der westlichsten Provinz Pinar del Rio wurde teilweise überschwemmt. Mehr als 125.000 Haushalte in der Region waren ohne Strom – die Zeitung der Kommunistischen Partei Kubas, „Granma“, sprach von jedem zweiten Haushalt.