Aufwendige Täuschung: Swinton enthüllt „Suspiria“-Geheimnis

Das Remake des 70er-Giallo-Klassikers „Suspiria“ startet im November in den Kinos. Für Aufregung sorgte der Film unter der Federführung des preisgekrönten Regisseurs Luca Guadagnino aber bereits im Vorfeld.

Grund dafür waren nicht die Stars, die Guadagnino für den von Amazon produzierten Film gewinnen konnten, sondern ein Schauspieler, der davor noch nie auf der Leinwand zu sehen war: der 82-jährige Deutsche Lutz Ebersdorf. Er spielt in dem Film den Psychotherapeuten Dr. Klemperer.

Diskussion seit Premiere in Venedig

Premiere feierte „Suspiria“ im September bei den Filmfestspielen in Venedig, wo er das Publikum spaltete. Fast genauso intensiv wie Inhalt und Bilder diskutierten die Festivalgäste darüber, wer der unbekannte Ebersdorf sei. Vielen fiel eine Ähnlichkeit mit Tilda Swinton auf, die im Film eine Tanzlehrerin verkörpert. Dass Ebersdorf auch den Filmfestspielen fernblieb, heizte die Gerüchte weiter an.

Guadagnino wies solche Vermutungen freilich als „Fake News“ zurück. Auch Oscar-Preisträgerin Swinton bestritt, gleich zwei Rollen in dem Film zu spielen – bis zu dieser Woche. Gegenüber der „New York Times“ („NYT“) verneinte die Schauspielerin zwar erneut, Dr. Klemperer zu spielen. Auf die – eins weiter gedachte – Frage, ob sie denn Lutz Ebersdorf spiele, kam dann aber ein Ja.

Spaß und Weiblichkeit

„Aus purem Spaß“, lautete Swintons Begründung für den Auftritt hinter dicken Schichten Make-up inklusive dazugehörigen Verwirrspiels: „Wie meine Großmutter gesagt hätte – ein Motto zum Leben und Sterben: ‚Ein Nein wäre langweilig.‘“

Für den Regisseur lässt sich hinter der Besetzung allerdings mehr als nur die Lust am Verwirrspiel entdecken. „Suspiria“ ist laut Guadagnino ein Film über weibliche Identität. Dass die einzige männliche Hauptrolle von Swinton gespielt wird, stelle sicher, dass der Film „für immer dieses Element von Weiblichkeit in seinem Kern behält“, sagte der Regisseur gegnüber der „NYT“.