Letzter Apartheid-Außenminister Botha tot

Südafrikas ehemaliger Außenminister Roelof „Pik“ Botha ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Das langjährige Mitglied der Apartheidregierung sei in der Nacht auf heute im Schlaf gestorben, sagte sein Sohn, der Musiker Piet Botha, der Nachrichtenseite News24. Sein Vater sei in den vergangenen Wochen „sehr krank“ gewesen, „und sein Körper konnte einfach nicht mehr“.

Südafrikas ehemaliger Außenminister Roelof „Pik“ Botha
AP/Sasa Kralj

Botha war 17 Jahre Außenminister Südafrikas, bis zum Ende der Apartheid im Jahr 1994. Nach der ersten demokratischen Wahl übernahm er den wichtigen Posten des Bergbau- und Energieministers im Kabinett von Nelson Mandela. 1996 trat er in den Ruhestand. In einem Interview mit dem britischen Sender BBC aus dem Jahr 2013 bezeichnete er den ehemaligen Freiheitskämpfer Mandela einmal als „Retter“.

„Guter Mann“ für eine „schlechte Regierung“

Obwohl Botha jahrelang das Apartheid-System in der ganzen Welt verteidigt hatte, wurde er häufig als „guter Mann, der für eine schlechte Regierung arbeitet“, bezeichnet. Mehrmals geriet er mit der kompromisslosen Regierung unter Präsident Pieter W. Botha aneinander, mit dem er nicht verwandt war.

Präsident Cyril Ramaphosa sagte, dass Botha „für seine Unterstützung von Südafrikas Übergang zur Demokratie und seine Dienste in der ersten demokratisch gewählten Regierung“ in Erinnerung bleiben werde. „Es ist nicht immer einfach und leicht, Einstellungen und Denkweisen zu ändern, aber letztlich haben sie sich verändert“, sagte Botha der BBC 2013.