Schmutzige Spende: Republikaner gaben sich als Kommunisten aus

Eine Wahlkampfspende über 36,98 Dollar, eine fiktive kommunistische Partei an der Universität von Northern Arizona und eine Quittung über die Spende: Damit wollten zwei junge Republikaner den Wahlkampf des demokratischen Kongressabgeordneten Tom O’Halleran in Verruf bringen – mit mäßigem Erfolg.

Alles andere als unauffällig

Wie unter anderem der „Guardian“ berichtete, betraten die beiden Männer mit einem Marmeladeglas voll Geld das Wahlkampfbüro O’Hallerans. Dort gaben sie sich als Mitglieder der Northern University Communist Party aus.

Sie wollten freiwillig bei der Kampagne mitarbeiten und ihr Geldglas für den Wahlkampf des demokratischen Kandidaten spenden, so die Männer, die sich als Jose Rosales und Ahmad Sadia ausgaben. Ihre Partei sei zwar keine offizielle Vereinigung, sie treffe sich aber regelmäßig.

Besonders wichtig war den beiden, dass der Name der kommunistischen Partei auf dem Beleg für ihre Spende stand. Als ihnen ein Kampagnenmitarbeiter mitteilte, dass Spendenbelege nur per E-Mail versandt würden, korrigierten sie laut „Guardian“ hektisch die zuvor auf einem Formular angegebene E-Mail-Adresse.

Demokraten schöpften Verdacht

All das sorgte beim demokratischen Wahlkampfteam für Stirnrunzeln. Mit einer Vermutung und einer Videokamera fuhr die finanzielle Leiterin der Kampagne, Lindsey Coleman, ins örtliche Büro der Republikaner. Dort traf sie tatsächlich auf einen der beiden Männer, den ein Kollege als Oscar vorstellte. Oscar nahm das Geld auch anstandslos zurück, wie auf einem YouTube-Video der Demokraten zu sehen ist. Laut Coleman arbeitet auch der zweite Mann für die Republikanische Partei in Arizona.

Wahlkampfspenden unter einem falschen Namen sind in den USA strafbar. Versuche, die gegnerische Kampagne anzupatzen, indem man sie mit anrüchigen Gruppen in Zusammenhang bringt, kamen in der Vergangenheit aber immer wieder vor.

Roger Stone, damals junger Mitarbeiter im Wahlkampfteam von Richard Nixon, ließ etwa unter dem Namen Jason Rainier dem republikanischen Vorwahlherausforderer Pete McCloskey Spenden zukommen, die vorgaben, von der Young Socialist Alliance zu kommen. Stone wurde später zu einem bedeutenden Politberater der Republikaner.