Angola schob fast 200.000 Zuwanderer in DR Kongo ab

Die Behörden des afrikanischen Staats Angola haben innerhalb weniger Tage Zehntausende illegal aus dem Nachbarland Demokratische Republik Kongo Zugewanderte in deren Heimat abgeschoben.

Seit Anfang Oktober hätten rund 181.000 Menschen aus Angola kommend die Grenze zur Demokratischen Republik Kongo überquert, sagte heute der Gouverneur der Grenzprovinz Kasai, Marc Manyanga. Manche von ihnen hätten von „gewaltsamen Szenen“ beim Verlassen Angolas berichtet.

Allein in der kongolesischen Grenzstadt Kamako wurden nach Angaben örtlicher Behörden seit dem 1. Oktober 97.000 „Rückkehrer“ und „Rückkehrerinnen“ aus Angola registriert. Die Menschen fanden dort provisorischen Unterschlupf in Hallen, Kirchen und Schulen, berichtete ein AFP-Reporter aus der Stadt. Manche campierten unter Bäumen. Gestern überquerten zeitweise mehrere hundert Menschen pro Stunde den Grenzposten.

Vielfach mittellos

Die angolanischen Behörden gehen seit Wochen verstärkt gegen zugewanderte Arbeitskräfte aus dem armen Nachbarland Demokratische Republik Kongo vor. Die Aktion ziele auf „Ausländer mit ungeregeltem Status in unserem Land“ ab, sagte ein angolanischer Regierungssprecher. Viele der Betroffenen arbeiteten in Diamantminen.

Die Rückkehrer und Rückkehrerinnen sind vielfach mittellos. „Wir sind ohne Geld in Kamako“, sagte Familienmutter Dorcas Bakampa der Nachrichtenagentur AFP. „Das Wenige, das wir besessen haben, mussten wir verkaufen, um Geld für Essen zu bekommen.“