Microsoft-Mitbegründer Paul Allen
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„Welt verändert“:

Microsoft-Mitgründer Paul Allen tot

1975 hat Paul Allen zusammen mit seinem Kindheitsfreund Bill Gates Microsoft gegründet. Lange zählte er zu den reichsten Menschen der Welt. Nun ist er im Alter von 65 Jahren an Krebs gestorben. „Sein Leben hat die Welt verändert“, heißt es in einer Erklärung.

Der Technologiepionier, milliardenschwere Investor sowie Besitzer zweier US-Profisport-Teams und bekannte Philanthrop Allen sei am Montagnachmittag nach Komplikationen im Zuge einer Lymphdrüsenkrebs-Erkrankung gestorben, teilte das Unternehmen Vulcan Inc., dessen Gründer und Vorsitzender der US-Unternehmer war, am Montag (Ortszeit) im Namen seiner Familie mit.

„Jeder von uns, der die Ehre hatte, mit Paul zu arbeiten, fühlt einen unbeschreiblichen Verlust“, erklärte Vulcan-Vorstandschef Bill Hilf in der Mitteilung. Allen habe über einen außergewöhnlichen Intellekt verfügt, und Millionen Menschen hätten von seiner Großzügigkeit profitiert. „Heute trauern wir um unseren Chef, Mentor und Freund, dessen 65 Jahre zu kurz waren.“ Sein Leben habe die Welt verändert.

„Bemerkenswertes Individuum“

„Mein Bruder war ein bemerkenswertes Individuum auf jeder Ebene“, teilte Allens Schwester Jody Allen mit. „Während die meisten Paul Allen als Technologen und Philanthropen kannten, war er für uns ein geliebter Bruder und Onkel, und ein besonderer Freund.“

Microsoft-Mitbegründer Paul Allen
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Paul Allen 2003 in Seattle

Der Tod von einem seiner ältesten und liebsten Freunde breche ihm das Herz, hieß es in einem Statement von Microsoft-Mitgründer Bill Gates: Von der gemeinsamen Schulzeit über die Gründung von Microsoft bis hin zu gemeinsamen wohltätigen Projekten sei Allen ein „wahrer Partner“ gewesen. Ohne ihn würden Personal Computer heutzutage nicht existieren. „Er hätte viel mehr Zeit verdient“, so Gates weiter. „Wir werden ihn schrecklich vermissen.“

Microsoft-Mitbegründer Allen verstorben

Paul Allen, einer der Mitbegründer der Softwarefirma Microsoft, verstarb im Alter von 65 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung. Der Unternehmer hatte sich 1983 von der Firma getrennt.

Microsoft-Chef Satya Nadella erklärte in einer ersten Reaktion auf die Nachricht vom Tod Allens, er habe unfassbar viel von dem Firmenmitgründer gelernt. Allen habe „in seiner eigenen ruhigen und beständigen Weise magische Produkte, Erfahrungen und Einrichtungen geschaffen – und so die Welt verändert“.

Die Seattle Seahawks, ein American-Football-Franchise, dankten Allen in einer Twitter-Botschaft. Die Rockband Pearl Jam veröffentlichte auf Twitter das Foto eines Gitarrenplektrums mit dem Logo der Seattle Seahawks. „Danke für deine unzählbaren Beiträge zur Gemeinschaft“, schrieb die Band darunter. „Rock on.“ Das Basketballteam Portland Trail Blazers, das ebenfalls Allen gehörte, twitterte: „Wir vermissen dich. Wir danken dir. Wir lieben dich.“

Firmengründung gemeinsam mit Gates 1975

Allen hatte den Softwarekonzern 1975 zusammen mit Gates gegründet. Nur acht Jahre später verließ er Microsoft 1983 wieder, bereits damals hatten die Ärzte bei ihm Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert. Allen besiegte den Krebs mehrmals, zuletzt vor neun Jahren, blieb aber gesundheitlich angeschlagen. Laut US-Medien hatte Allen jüngst mitgeteilt, sich erneut wegen Lymphdrüsenkrebs behandeln zu lassen.

Microsoft-Gründer Bill Gates und Mitbegründer Paul Allen
AP/Elaine Thompson
Weggefährte Bill Gates (links) mit Paul Allen 2003

Allen war maßgeblich daran beteiligt, dem Computerriesen IBM für den ersten Personal Computer ein Betriebssystem zu beschaffen, das als MS-DOS die Basis für den Erfolg von Microsoft legte. Den Durchbruch hatte Microsoft 1980 geschafft, nachdem sich IBM dazu entschieden hatte, das Betriebssystem für den ersten PC nicht selbst zu entwickeln, sondern bei der Firma von Allen und Gates einzukaufen.

20 Milliarden Dollar Vermögen

Allen zählte lange Zeit zu den reichsten Menschen der Welt. „Forbes“ schätzte sein Vermögen auf 20,5 Milliarden Dollar und reihte ihn 2018 auf Rang 44 der „Forbes“-Liste. Der Microsoft-Mitgründer spendete große Summen für wohltätige Zwecke, zudem engagierte er sich mit hohen Immobilieninvestitionen bei der Stadtentwicklung der US-Westküstenmetropole Seattle und war Besitzer der American-Football-Mannschaft Seattle Seahawks sowie des Basketball-Teams Portland Trail Blazers. Zuletzt widmete sich Allen der Suche von untergegangenen Kriegsschiffen und meldete eine Reihe von entdeckten Wracks.