Düsseldorf feiert 60 Jahre „ZERO“-Bewegung

60 Jahre ist es her, dass sich die Künstler Heinz Mack, Otto Piene und Günter Uecker aufgemacht haben, um als Künstlerplattform „ZERO“ nicht nur die Düsseldorfer Kunstszene aufzumischen. Jetzt feiert Düsseldorf ab 18. Oktober an drei Tagen mit zahlreichen Aktionen das Vermächtnis dieser Gruppe und die dabei geschaffene „ZERO Foundation“, die es nun auch schon zehn Jahre gibt.

Der Aufbruch aus den Ateliers raus auf die Straße und die Überwindung des Kunstwerks als Objekt war zentraler Anspruch der Gruppe, die am Beginn gerade auch mit Licht- und Farbinstallationen auf sich aufmerksam machte und mit dem Projekt „ZERO“ eine „Stunde null“ in der Kunst ausrief.

Günther Uecker in seinem Atelier, Hüttenstraße 104, Juli 1965.
Maren Heyne
Günter Uecker in seinem Atelier

Kunst als System

Alte Kunstkategorien sollten ausgedient haben und auch das Erbe des Zweiten Weltkriegs wollten die Künstler, die sich zwischen Informel, Tachismus und Fluxus ansiedelten, überwinden. Kunst sollte fortan als System erlebt werden und der Betrachter darin aufgehen.

Nicht alle etablierten Künstler konnten mit diesem Anspruch etwas anfangen. Und als Günter Uecker, der später vor allem mit seinen Nagel-Bildern weltberühmt werden sollte, 1958 aus seinem Atelier auszog und die Grenzen der Straßen weiß bemalte, da leerte ein entnervter Joseph Beuys Ueckers Farbbadewanne aus – und trat damit quasi indirekt in die „ZERO“-Bewegung mit ein.

In Düsseldorf will man 2018 die nächste Generation von Künstlerinnen und Künstlern in Stellung bringen, die das Vermächtnis von Mack, Piene und Uecker in die Zukunft tragen. Neben Installationen und Symposien wird es auch ein Open House im legendären Atelier Hüttenstraße 104 geben.