Macron bildet mit etwas Verzögerung Kabinett um

Zwei Wochen nach dem Rücktritt von Innenminister Gerard Collomb hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron das Kabinett umgebildet. Zum Nachfolger Collombs ernannte er heute den Vorsitzenden der Regierungspartei Christophe Castaner. Mit der Berufung eines engen Vertrauten an die Spitze des wichtigen Ministeriums versuchte er, seine Regierung nach einer Reihe von Rücktritten zu stabilisieren und seinem Reformkurs neuen Schwung zu geben.

Die übrigen Änderungen gab es auf weniger herausragenden Positionen: So gab es auch Wechsel an der Spitze des Landwirtschafts- und des Kultusministeriums sowie des Ministeriums für die Überseegebiete. Finanzminister Bruno Le Maire, der Macrons Reformpläne für die Euro-Zone vorantreibt, und Außenminister Jean-Yves Le Drian bleiben im Amt.

Die Kabinettsumbildung kam mit etwas Verzögerung. Ursprünglich war sie in der vergangenen Woche erwartet worden. Am 2. Oktober hatte der langjährige Macron-Vertraute Collomb seinen Rückzug erklärt, der dritte Rücktritt eines französischen Ministers seit August. Zusammen mit sinkenden Umfragewerten führte das dazu, dass Gegner Macrons Stärke im Amt infrage stellten und seine Reformbemühungen ins Stocken gerieten. Die Verschiebung der Kabinettsumbildung befeuerte zudem die Debatte darüber, ob Macron seine Regierung noch im Griff hat.