Rettungskräfte
APTN/Kerch FM News
Zahlreiche Tote

Attentat in Schule auf der Krim

Bei der Explosion eines Sprengsatzes in einer Schule auf der von Russland annektierten ukrainischen Krim-Halbinsel sind russischen Angaben zufolge mindestens 18 Menschen getötet worden. Gerätselt wird noch über die Hintergründe, die Behörden gehen nun von einem Amoklauf eines Schülers aus.

Den Ermittlern zufolge handelt es um einen Amoklauf. Verdächtigt werde ein 18-Jähriger, der sich nach der Tat selbst getötet habe, teilten die Ermittler am Mittwoch mit.

Putin informiert

Russische Behörden hatten nach der Explosion in einer Berufsschule auf der Halbinsel Krim mit Toten und Verletzten zunächst auch einen Terroranschlag nicht ausgeschlossen. Dieser Verdacht werde geprüft, sagte Kreml-Sprecher Dimitri Peskow am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge. Präsident Wladimir Putin sei informiert worden.

In ersten Berichten waren die örtlichen Behörden von einer Gasexplosion in der Stadt Kertsch ausgegangen. Später sprach das Nationale Anti-Terror-Komitee Russlands (NAK) aber von der Explosion eines unbekannten Sprengsatzes. Der Gasversorger auf der Krim teilte mit, die Berufsschule habe keinen Gasanschluss.

Erste Bilder vom Tatort

Erste Videoaufnahmen zeigen Chaos und zahlreiche Einsatzkräfte am Tatort – einer Berufschule im Osten der Halbinsel Krim.

Schuldirektor: Bewaffnete gingen durch Räume

Der Direktor der Schule sagte am Mittwoch im örtlichen Fernsehen, ein Angreifer habe sich im Inneren der Schule in die Luft gesprengt. Bewaffnete Männer seien zudem durch die Räume gegangen und hätten jeden erschossen, den sie finden konnten. „Überall liegen die Leichen von Kindern“, sagte er. Auch Angestellte der Schule seien unter den Opfern. Wie diese Aussagen zu den Erkenntnissen der Ermittler passen, dass es sich um einen Amoklauf handelt, ist noch unklar.

Die genaue Anzahl der Opfer stand zunächst nicht fest. „Nach vorläufigen Angaben sind zehn Menschen getötet worden, etwa 50 wurden verletzt“, teilte die NAK-Pressestelle in einer ersten Stellungnahme mit. Die Zahl der Totel wurde später nach oben korrigiert

Kertsch liegt ganz im Osten der ukrainischen Halbinsel Krim, die Russland sich 2014 einverleibt hat. Von dort führen eine Fährverbindung und seit diesem Jahr auch eine Brücke auf das russische Festland. Beim letzten großen Terroranschlag in Russland im April 2017 waren in der U-Bahn von St. Petersburg 14 Menschen getötet und mehr als 50 verletzt worden.