Vermisster Bub nach Mallorca-Unwetter tot geborgen

Nach der schweren Flutkatastrophe im Osten von Mallorca ist die Zahl der Todesopfer auf 13 gestiegen. Suchtrupps hätten heute die Leiche eines seit mehr als einer Woche vermissten Buben entdeckt, berichteten spanische Medien unter Berufung auf die Einsatzkräfte. Der leblose Körper sei unweit des besonders schlimm betroffenen Ortes Sant Llorenc des Cardassar gefunden worden, hieß es.

Hunderte Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Militär hatten mehr als eine Woche unermüdlich unter anderem mit Spürhunden und Booten nach dem Kind gesucht. Die Familie sei bereits benachrichtigt worden, schrieb die Zeitung „El Pais“. Über sein Alter gab es in Spanien unterschiedliche Angaben, manche Medien schrieben, der Bub sei acht Jahre alt gewesen, andere sprachen von sechs Jahren.

„Umgekehrter Tsunami“

Am Abend sollte mit einem Trauergottesdienst in dem Ort Manacor der Toten gedacht werden. An der Messe wollte nach Angaben des spanischen Fernsehens auch das Königspaar teilnehmen. Felipe und Letizia hatten bereits Ende vergangener Woche das betroffene Gebiet besucht.

Unterdessen haben Experten errechnet, dass die Flutwelle, die am Abend des 9. Oktober vermutlich alle der 13 Opfer in den Tod gerissen hat, mindestens fünf Meter hoch gewesen sein muss. Die „Mallorca Zeitung“ schrieb unter Berufung auf die Koordinatoren der Rettungsaktionen, es habe sich um einen „umgekehrten Tsunami“ gehandelt, bei dem sich Wasser in den Bergen ansammelt und dann ins Tal schießt – wobei es alles mitreißt, das im Weg ist.