Fall Khashoggi: US-Finanzminister sagt Konferenz in Riad ab

US-Finanzminister Steven Mnuchin hat seine Teilnahme an einer Investorenkonferenz in Riad abgesagt. „Ich werde nicht an dem Gipfel der Future Investment Initiative in Saudi-Arabien teilnehmen“, erklärte Mnuchin heute auf dem Kurznachrichtendienst Twitter nach einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump und Außenminister Mike Pompeo. Hintergrund der Entscheidung ist die Affäre um den vermissten saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi.

Pompeo war gestern und heute zu Gesprächen in die Türkei und nach Saudi-Arabien gereist. Die Regierung in Riad habe ihm versichert, dass „sie eine vollständige, gründliche Ermittlung“ vornehmen werde, sagte Pompeo Journalisten, nachdem er Trump über seine Reise Bericht erstattet hatte. Er habe dem Präsidenten gesagt, dass „wir ihnen noch ein paar Tage geben sollten, um das abzuschließen“.

Von Khashoggi fehlt seit einem Aufenthalt im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul am 2. Oktober jede Spur. Es besteht der Verdacht, dass er dort ermordet wurde. Die Führung in Riad weist das zurück, blieb bisher aber den Beweis dafür schuldig, dass Khashoggi das Gebäude lebend verließ.

„Wüsten-Davos“

Seit dem Verschwinden Khashoggis gehen zahlreiche westliche Unternehmen zu Saudi-Arabien auf Distanz. Mnuchin hatte bisher an seinen Reiseplänen zu der auch „Wüsten-Davos“ genannten Wirtschaftskonferenz festgehalten. Seine Absage führte umgehend zu Kurseinbrüchen an der US-Börse.