Ecuador weist venezolanische Botschafterin aus

Die Regierung in Ecuador hat die venezolanische Botschafterin wegen „offensiver Äußerungen“ eines Ministers ihres Landes ausgewiesen. Venezuelas Medienminister Jorge Rodriguez hatte den ecuadorianischen Präsidenten Lenin Moreno als „Lügner“ bezeichnet. Hintergrund waren dessen Angaben zu den Flüchtlingszahlen aus Venezuela.

Die Regierung werde keine Anzeichen von Respektlosigkeit dulden, hieß es gestern auf der Website des Außenministeriums.

Hilfe für Venezolaner

Rodriguez hatte sich auf die Aussage Morenos bezogen, wonach täglich 6.000 Venezolaner und Venozolanerinnen nach Ecuador flüchteten, insgesamt bereits eine Million. Diese Zahlen äußerte Moreno bei der UNO-Vollversammlung in New York. Venezuelas Medienminister sagte, er könne nicht glauben, dass man selbst auf einem Podium vor der UNO ein solcher Lügner sein könne.

Trotz Ausweisung der Botschafterin werde Ecuador weiterhin Hilfe für einreisende venezolanische Bürger und Bürgerinnen leisten, teilte das Außenministerium mit. Venezuela kämpft mit einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise. Wegen Devisenmangels kann das erdölreichste Land der Welt kaum noch Lebensmittel, Medikamente oder Dinge des täglichen Bedarfs importieren.