„Brexit“: Barnier sieht Einigkeit zu „90 Prozent“ erreicht

In den „Brexit“-Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien gibt es nach Worten von EU-Chefunterhändler Michel Barnier inzwischen zu etwa „90 Prozent“ Einigkeit.

Dennoch bestehe noch die Gefahr, dass es nicht zu einem Abkommen über das künftige Verhältnis des Königreichs mit der EU komme, sagte Barnier dem französischen Sender Inter Radio heute. „Ich bin davon überzeugt, dass ein Abkommen nötig ist. Ich bin mir nicht sicher, ob wir eines bekommen.“

Barnier hält ein Scheitern für möglich, wenn die Frage der künftigen Grenze zwischen Irland und Nordirland nicht geklärt wird. Auf die Frage, ob die Irland-Problematik zu einem Scheitern der Verhandlungen führen könnte, sagte er: „Meine Antwort ist Ja.“

Ungeordneter „Brexit“ mit unabsehbaren Folgen

Großbritannien tritt Ende März 2019 aus der EU aus. Die Gespräche zwischen London und Brüssel über die Modalitäten des „Brexit“ kommen allerdings seit Monaten kaum voran. Knackpunkt ist die schwierige Frage, wie die Grenze zwischen dem EU-Mitglied Irland und der britischen Provinz Nordirland offen gehalten werden kann.

Ohne die Einigung auf einen Austrittsvertrag droht ein ungeordneter „Brexit“ mit unabsehbaren Konsequenzen für die Wirtschaft. Das wollen beide Seiten vermeiden. Auch auf dem EU-Gipfel in Brüssel gab es gestern keine Annäherung.