Die erste Folge von „Tom Turbo“ ging am 17. September 1993 im ORF auf Sendung, am Samstag wird das Jubiläum nun ausführlich gefeiert. Für Spannung sorgt Brezina neben der TV-Serie auch in der gleichnamigen Buchreihe.
Der „Turbo Saug- und Blasetrick“
407 Episoden der Krimiserie für Nachwuchsdetektivinnen und -detektive wurden bisher produziert, neun davon werden ab 9.00 Uhr auf ORF eins erneut gezeigt. Aber auch Brezina selbst blickt mit einigen Gaststars und Prominenten auf die vergangenen 25 Jahren zurück, immerhin standen so große Namen wie Cornelius Obonya, Dagmar Koller und Ingrid Thurnher für das Format vor der Kamera.
Am Sonntag gibt es schließlich um 9.40 Uhr den Film „Tom Turbo – Von 0 auf 111“ zu sehen. Wahre Fans wissen bereits, was sie dabei erwartet: „Turbo Puster, Turbo Geschirrspültrick, Turbo Verkleinerungstrick, Turbo Schnellgang, Turbo Saug- und Blasetrick“. Wem das alles nichts sagt, der oder die kann die Bildungslücke am Wochenende behelfsmäßig kitten.
Die Detektive müssen in die Gänge kommen
Zentral ist bei „Tom Turbo“ stets das partizipative Element gewesen. Wer Fragen beantworten kann, wer eine Handvoll Rätsel richtig löst, hat den Code. Und wer den Code hat, kann alles Mögliche gewinnen, was Tom-Turbo-Fans Freude bereitet. Passiver Fernsehkonsum ist die Serie jedenfalls nicht.
Brezina selbst hat noch in einer anderen Ära beim Kinderfernsehen des ORF begonnen. Er schrieb Gutenachtgeschichten und Hörspiele für das Radio und arbeitete als Regieassistent unter anderem für „Am dam des“ – damals eine beliebte Nachmittagsshow inklusive Zauberer, Clown und Gans.
Eine Generationenfrage
Zudem sind sein sonniges Wesen und seine Schmähs vor allem auf Instagram vielen längst unentbehrliches Gegengewicht zur tristen Weltpolitik. Und von seinen Followern mit zärtlichem Spott kommentiert, wird aus dem Kinderbuchautor und Geschäftsmann Brezina hier eine Kultfigur, an der er mit unerschütterlich guter Laune weiterbaut. Sein Erfolg und sein Auftreten sind ein Phänomen, in der Erwachsenenliteratur höchstens vergleichbar mit einem Dan Brown, dessen Bücher von Kritikern zerrissen, aber von Millionen Leserinnen und Lesern verschlungen werden.
Bei Brezina kommt hinzu, dass er bei Weitem kein rein österreichisches Phänomen ist – er funktioniert rund um den Globus, von Brasilien bis China, von Spanien bis in die Türkei. In mehr als 35 Sprachen wurden seine Bücher übersetzt.
Brezina schreibt auch nach wie vor an der Knickerbocker-Serie, insgesamt existieren an die 100 Abenteuer. Zuletzt hatte er sogar eine Erwachsenenfortsetzung vorgelegt. „Alte Geister ruhen unsanft“ handelte zwanzig Jahre nachdem sich die vier als Teenager zerstritten hatten. Durch Nachrichten von einem geheimnisvollen Absender werden die erwachsenen Knickerbocker zu einem Treffen gelockt, zu dem sie sich unter normalen Umständen nicht entschlossen hätten.