Über 60 Tote bei Zugsunglück in Indien

Während eines religiösen Hindu-Festes in Indien ist gestern ein Zug in eine Menschenmenge auf den Schienen gefahren und hat mindestens 61 Menschen getötet. Unter den Opfern sollen laut Augenzeugen auch Kinder sein.

Wütende Inder an der Unglücksstelle
AP/Prabhjot Gill

72 Personen wurden schwer verletzt, die Zahl der Toten könnte daher noch steigen. Das Unglück geschah in der Nähe der Stadt Amritsar im Bundesstaat Punjab im äußersten Norden Indiens. „Wir kennen die Umstände nicht, aber viele Leute aus der Menge sind in Richtung Gleise geeilt und wurden von dem Zug zerquetscht“, zitiert die indische Nachrichtenagentur ANI einen anderen Sprecher.

Etwa 500 bis 700 gläubige Hindus hatten laut dem Sender Times Now News das Fest Dashahara gefeiert. Im Rahmen des Festes werden Bildnisse des Dämonenkönigs Ravana verbrannt. Ein regionaler Eisenbahnvertreter sagte, Zuschauerinnen und Zuschauer hätten diese Zeremonie von den Gleisen aus verfolgt und seien dabei erfasst worden. Die Rede war auch von laut explodierenden Knallern, wegen derer Menschen auf die Gleise liefen und den herannahenden Zug nicht hören konnten.

Premier Modi: „Herzzerreißend“

Der indische Premierminister Narendra Modi drückte sein Mitgefühl auf dem Kurznachrichtendienst Twitter aus: „Extrem traurig über das Zugunglück in Amritsar. Die Tragödie ist herzzerreißend. Ich möchte den Familien, die ihre Angehörigen verloren haben, mein tief empfundenes Beileid aussprechen und bete, dass sich die Verletzten schnell erholen. Ich habe die Beamten gebeten, die erforderliche Soforthilfe zu leisten.“

Der Ministerpräsident des Bundesstaates Punjab, Amarinder Singh sagte, er werde heute an den Unglücksort fahren. „Der Staat ist in höchster Alarmbereitschaft.“