IWF einigt sich mit Ukraine auf neue Kreditlinie

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat sich mit der Ukraine auf eine neue Kreditlinie geeinigt. Es gehe um eine Summe von 3,9 Milliarden Dollar (3,4 Milliarden Euro) über einen Zeitraum von 14 Monaten, teilte der IWF gestern in Washington mit. Die Einigung ersetze ein Abkommen vom März 2015, das im März nächsten Jahres auslaufen sollte.

Die Finanzinstitution betonte, sie setze sich weiter dafür ein, der Ukraine dabei zu helfen, ein solideres, dauerhaftes Wirtschaftswachstum zu erreichen. Kurz vor der Bekanntgabe des IWF hatte der ukrainische Ministerpräsident Wolodimir Groisman gewarnt, wenn sein Land nicht weiter mit seinen internationalen Partnern kooperieren könne, könne das „zu einer Situation der Zahlungsunfähigkeit führen“.

Die Einigung muss noch vom IWF-Direktorium bewilligt werden. Das könne geschehen, sobald die Regierung in Kiew den Haushalt für das Jahr 2019 bewilligt habe, der den Empfehlungen des IWF entsprechen und einen Anstieg der Heiz- und Gaspreise enthalten müsse, erklärte der IWF.

Kiew muss im Gegenzug Gaspreise anheben

Als Gegenleistung für die Finanzhilfe hatte der IWF die Ukraine aufgefordert, die Gaspreise an den Markt anzupassen. Eine bereits 2016 getroffene Vereinbarung hatte Kiew nur zögerlich umgesetzt. Vor dem Bekanntwerden der Zusage hatte die Regierung in Kiew in einer Sondersitzung die Gaspreise für die Bevölkerung um 23,5 Prozent ab November erhöht.

Dank „unglaublicher Anstrengungen“ hätten die ukrainischen Behörden schließlich einen Kompromiss mit dem IWF erzielt, sagte Groisman. Angesichts für 2019 geplanter Präsidentschafts- und Parlamentswahlen sind Gaspreiserhöhungen in der Ukraine heikel.