Sagrada Familia
Reuters/Regis Duvignau
Sagrada Familia

Baugenehmigung nach 130 Jahren

Über 130 Jahre nach ihrem Baubeginn erhält die Sagrada Familia – Barcelonas berühmtestes Wahrzeichen – nun auch die Baugenehmigung. Darauf haben sich die Stadtverwaltung und die Verantwortlichen der von Antoni Gaudi geplanten Kathedrale geeinigt, die jährlich Millionen Besucherinnen und Besucher anzieht.

Die Vereinbarung beinhaltet eine Zahlung von 36 Millionen Euro durch die Kirchenverwaltung an die Stadt. Damit sollen die Anbindung der Kathedrale an den öffentlichen Nahverkehr der katalonischen Metropole finanziert und die Nebenstraßen der Sagrada Familia saniert werden. Ein Teil des Geldes soll auch dazu verwendet werden, die derzeitigen Eingänge zum Bauwerk zu verbreitern.

Die immer noch im Bau befindliche Sagrada Familia soll 2026 endgültig fertiggestellt werden – wenn sich der Tod von Antonio Gaudi zum 100. Mal jährt. Die Jugendstilikone war 1926 von einer Straßenbahn überfahren worden.

Sagrada Familia 1884
picturedesk.com/Roger Viollet
Der Bau der Sagrada Familia begann im Jahr 1882

Sein 1882 begonnenes, bedeutendstes Gebäude war zu diesem Zeitpunkt erst zu einem Viertel fertiggestellt. Seither wurde sukzessive an der Sagrada Familia gearbeitet. Wenn die Baugenehmigung nun offiziell erteilt ist, soll eine Arbeitsgruppe inklusive Anrainern gebildet werden, die die Fertigstellung der Kirche zum Ziel hat.

20 Millionen Besucher jährlich

Die Sagrada Familia gilt als Top-Sehenswürdigkeit in der katalanischen Hauptstadt – jährlich wird die unvollendete Kirche von 20 Millionen Interessierten besucht. Im Jahr 2005 nahm die UNESCO die Geburtsfassade, die Apsisfassade und die Krypta der Sagrada Familia als Erweiterung des Weltkulturerbedenkmals „Arbeiten von Gaudi“ in ihre Liste des Weltkulturerbes auf.

Menschen in der Sagrada Familia
Reuters/Albert Gea
Besucherinnen und Besucher im Innenraum der Kirche

2010 von Papst Benedikt XVI. geweiht

Im Jahr 2010 weihte Papst Benedikt XVI. die Kirche und erhob sie zugleich zu einer Basilica minor. Dabei handelt es sich um einen Ehrentitel, den der Papst einer bedeutenden Kirche unabhängig von ihrem Baustil verleiht.

Finanziert werden die Bauarbeiten noch immer, wie von Buchhändler Josep Maria Bocabella – von ihm stammt die Idee zum Bau – zum Ende des 19. Jahrhunderts erdacht, ausschließlich über Spenden und Zuwendungen von Stiftungen sowie Eintrittsgelder. Hauptgeldgeber sind konservative katholische Gruppen. Jährlich stehen etwa zwanzig Millionen Euro für den Bau zur Verfügung. Was nicht verbaut werden kann, wird gespendet.