Mindestens elf Tote nach Explosion in Afghanistan

Mindestens elf Zivilpersonen sind heute bei einer Explosion in Ostafghanistan getötet worden. Ein Minibus war im Bezirk Atschin in der Provinz Nangarhar auf eine am Straßenrand platzierte Bombe aufgefahren, sagte der Sprecher der Provinzregierung, Attaullah Chogiani. Unter den Toten seien sechs Kinder.

Die Zahl der bei Konflikten in Afghanistan getöteten Zivilpersonen hat laut den Vereinten Nationen in den ersten neun Monaten des Jahres den höchsten Stand seit 2014 erreicht. Demnach sind mindestens 2.789 Zivilpersonen seit Jänner ums Leben gekommen, weitere mindestens 5.252 wurden verletzt.

Zweiter Tag der Parlamentswahl

Nach der chaotischen Parlamentswahl gestern wurden heute erneut 401 Wahlzentren im ganzen Land geöffnet. 45 davon befinden sich in der Hauptstadt Kabul. Gestern hatte es wegen technischer Schwierigkeiten, fehlender Wahlmaterialien oder Sicherheitsproblemen Schwierigkeiten bei der Stimmabgabe gegeben, weshalb die Wahl verlängert wurde.

Laut dem Chef der Unabhängigen Wahlkommission (IEC), Abdul Badi Sajad, hatten gestern mehr als drei Millionen Wähler und Wählerinnen in 32 Provinzen ihre Stimmen abgegeben. In zwei Provinzen wird später gewählt. Tausende mussten allerdings mehrere Stunden vor den Wahllokalen warten, da Materialien fehlten oder das Wahlpersonal nicht oder zu spät kam.

Die mit mehr als drei Jahren Verspätung durchgeführte Parlamentswahl wurde neben groben Organisationsschwierigkeiten auch von Gewalt überschattet. Nach Angaben von Innenminister Wais Barmak kamen bei 192 Zwischenfällen im ganzen Land mindestens 28 Menschen ums Leben, darunter elf Sicherheitskräfte. Mindestens 102 Menschen seien verletzt worden.