Catherine Deneuve wird 75

Catherine Deneuve ist eine der bekanntesten Schauspielerinnen Frankreichs. Heute wurde sie 75 Jahre alt. Die gebürtige Pariserin hat bereits in mehr als 100 Filmen mitgewirkt. Dabei schaffte sie es, sich auf kein Genre festzulegen. In dem Psychothriller „Ekel“ von Roman Polanski spielte sie eine Schizophrene, für Luis Bunuel eine Hobbyprostituierte in „Belle de Jour – Schöne des Tages“ und in „Begierde“ eine lesbische Vampirin.

Die instinktive Sehnsucht nach etwas anderem habe sie zu unkonventionellen Drehbüchern geführt, sagte die preisgekrönte Schauspielerin der deutschen „Zeit“. Im Herbst vergangenen Jahres kam „Tout nous separe“ von Thierry Klifa ins Kino. Darin spielt Deneuve an der Seite des französischen Star-Rappers Nekfeu.

„So weit gehen wie möglich“

Zu ihren größten Erfolgen zählt ihre Rolle als Heiratsschwindlerin in „Das Geheimnis der falschen Braut“ an der Seite von Jean-Paul Belmondo. „Die letzte Metro“ über eine Theaterleiterin, die während der deutschen Besetzung von Paris ihren jüdischen Mann versteckt, war ihr erfolgreichster Film mit Regisseur Francois Truffaut.

Ihr ganzes Leben lang habe sie versucht, so weit wie möglich zu gehen, sagte Deneuve vor Jahren. Jedoch nicht, um zu provozieren, sondern aus Neugierde. Ihren eigenen Weg ging Deneuve sehr früh. Mit 20 Jahren wurde sie alleinerziehende Mutter. Der Vater ihres Sohnes Christian: der Frauenheld Roger Vadim und frühere Ehemann von Brigitte Bardot.

Gut für Skandale

Als die 17-jährige Deneuve den um 15 Jahre älteren Regisseur kennenlernte, kam es zum Bruch mit ihren Eltern. Über Vadim sagte sie einst, dass sie durch ihn zu ihrem Frausein und zu ihrer Persönlichkeit gefunden habe. Für ihn ließ sie ihre brünetten Haare blond färben, so wie die Bardot.

Mit ihrer Weigerung, sich Regeln und Erwartungen zu beugen, sorgte sie schon immer für Aufsehen. Sie schockierte, als sie von dem verheirateten italienischen Filmschauspieler Marcello Mastroianni schwanger wurde und 1972 ihre Tochter Chiara auf die Welt brachte. Ein Jahr zuvor setzte sie sich für die Legalisierung der Abtreibung in Frankreich ein und unterzeichnete das „Manifest der 343“.

Gegenmeinung in „#MeToo“-Debatte

Zuletzt sorgte Deneuve mit einem Statement zur „#MeToo“-Debatte für Aufsehen. In ihrem umstrittenen Gastbeitrag in der Tageszeitung „Le Monde“ Anfang Jänner warnte sie gemeinsam mit anderen Frauen vor dem Klima einer totalitären Gesellschaft. Darin hieß ist, Vergewaltigung sei ein Verbrechen. Flirten aber sei kein Delikt und Galanterie auch keine chauvinistische Aggression.