Bayer will gegen revidiertes Glyphosat-Urteil berufen

Der Pharma- und Agrochemiekonzern Bayer will gegen das revidierte Schadenersatzurteil im ersten US-Prozess um angeblich verschleierte Krebsgefahren glyphosathaltiger Unkrautvernichter Berufung einlegen.

Die deutliche Reduzierung des Strafschadenersatzes durch das Gericht sei „ein Schritt in die richtige Richtung“, doch sei Bayer nach wie vor überzeugt, dass das Urteil im Widerspruch zu den im Prozess vorgelegten Beweisen stehe, teilte der Konzern, der den US-Agrochemikonzern Monsanto und damit das umstrittene Produkt Glyphosat kaufte, heute in Leverkusen mit. Daher plane er, Berufung beim California Court of Appeal einzulegen.

Tausende weitere Klagen

So hält die zuständige Richterin Suzanne Ramos Bolanos zwar eine deutlich reduzierte Entschädigung von 78 Millionen US-Dollar (68 Mio. Euro) statt der von einer Geschworenenjury in San Francisco beschlossenen insgesamt 289 Millionen Dollar für angemessen. Den von Monsanto gestellten Antrag auf einen neuen Prozess lehnte die Richterin aber ab.

Das Verfahren ist bedeutend, da in den USA nach jüngsten Angaben rund 8.700 Klagen wegen möglicher Erkrankungen durch Glyphosat gegen Monsanto laufen.