ESM-Chef: Athen braucht vor 2020 kein frisches Geld

Nach dem Ende des Hilfsprogramms kommt Griechenland nach Einschätzung des Chefs des Euro-Rettungsschirms ESM, Klaus Regling, noch eine Weile ohne frisches Geld aus. Das Land könne sich mit der Ausgabe neuer Anleihen durchaus zwei Jahre Zeit lassen, sagte der Deutsche heute in Luxemburg. Das Kapitalpolster des Landes belaufe sich auf 22 Milliarden Euro.

Regling riet Griechenland zu einer behutsamen Rückkehr an den Kapitalmarkt. Denkbar sei eine Anleiheemission vor dem Jahr 2020, sobald die Renditen wieder etwas zurückgegangen seien. „Ich bin zuversichtlich, dass sie das Richtige tun werden.“

Griechenland hat von seinen EU-Partnern und dem Internationalen Währungsfonds seit 2010 Hilfen im Volumen von rund 280 Milliarden Euro erhalten. Im August lief das letzte von drei Hilfsprogrammen aus. Nun muss die Regierung in Athen finanziell wieder auf eigenen Beinen stehen und frisches Geld am Kapitalmarkt aufnehmen. Das Land ist mit 180 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung verschuldet. Das ist die höchste Quote in der Euro-Zone.