Früherer griechischer Minister in U-Haft

Nach jahrelangen Ermittlungen ist der frühere griechische Verteidigungsminister Giannos Papantoniou wegen mutmaßlicher Korruption inhaftiert worden. Wie ein Gericht gestern Abend entschied, müssen sowohl der 69-jährige Ex-Politiker von der sozialistischen PASOK-Partei als auch seine Ehefrau in Untersuchungshaft.

Papantoniou wird verdächtigt, während seiner Zeit als Verteidigungsminister im Jahr 2003 Bestechungsgelder in Höhe von 2,8 Mio. Schweizer Franken (2,5 Mio. Euro) erhalten und dann auf Schweizer Bankkonten deponiert zu haben. Er soll die Gelder im Zusammenhang mit Rüstungsverträgen erhalten haben. Sowohl der Ex-Minister als auch seine Frau weisen die Anschuldigungen zurück.

Nicht der erste Fall

Der 69-Jährige diente zwischen 1994 und 2004 mehreren sozialistischen Regierungen in verschiedenen Funktionen, unter anderem als Finanz- und Verteidigungsminister. Seit 15 Jahren steht er jedoch wegen diverser Vorwürfe im Fokus der griechischen Justiz.

Papantoniou ist der zweite sozialistische Ex-Minister, der wegen Korruption inhaftiert wird. Der frühere Verteidigungsminister Akis Tsochatzopoulos war 2013 der Geldwäsche im Zusammenhang mit Rüstungsgeschäften für schuldig befunden und zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Im Juli wurde er aus gesundheitlichen Gründen freigelassen.