Lula warnt vor „faschistischer“ Gefahr in Brasilien

Der brasilianische Ex-Präsident Luiz Inacio Lula da Silva hat vor der Wahl am Sonntag um Stimmen für seinen Parteifreund Fernando Haddad geworben. „Es ist an der Zeit, das Volk und alle Demokraten zu vereinen“, schrieb der wegen Korruption zu zwölf Jahren Haft verurteilte ehemalige Staatschef gestern aus dem Gefängnis.

In den Umfragen liegt Haddad 14 Prozentpunkte hinter dem ultrarechten Ex-Militär Jair Bolsonaro. „Angesichts dieser faschistischen Bedrohung rufe ich alle dazu auf, den demokratischen Rechtsstaat zu verteidigen“, hieß es in dem Brief.

Bolsonaro provoziert immer wieder mit abfälligen Bemerkungen über Frauen, Schwarze und Schwule sowie mit extremistischen Parolen und seiner Sympathie für die Militärdiktatur (1964-1985). Allerdings profitiert er von der Wut vieler Wähler auf die von Korruptionsskandalen belastete traditionelle Politelite. Angesichts der ausufernden Gewalt im größten Land Lateinamerikas kommen zudem seine Forderungen nach einem harten Durchgreifen gegen Kriminelle bei vielen Wählern gut an.