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Getty Images/Pola Damonte
Superreiche noch reicher

Rasanter Zuwachs bei Milliardärsvermögen

Das Vermögen der Superreichen wächst rasant: Im Vorjahr haben die Dollar-Milliardärinnen und -Milliardäre mehr denn je verdient, wie ein am Freitag veröffentlichter Bericht zeigt. Insgesamt wird ihr Reichtum mit 8,9 Billionen US-Dollar – rund 7,8 Billionen Euro – beziffert. Doch nicht nur das Vermögen, auch die Anzahl der Superreichen stieg deutlich an.

Dieses gewaltige Vermögen verteilt sich auf 2.158 Menschen – elf Prozent davon sind Frauen, wie aus den Berechnungen der Beratungsgesellschaft PwC und der Schweizer Großbank UBS hervorgeht. Im Jahr 2016 lag die weltweite Zahl der Superreichen noch bei 1.979. Eingerechnet werden in die Zahlen, die nun zum fünften Mal vorliegen, sämtliche Vermögenswerte: Unternehmen, Firmenbeteiligungen, private Immobilien, aber auch Kunstsammlungen.

Im Vergleich zum letzten Bericht nahm das Gesamtvermögen um 19 Prozent zu – der Zuwachs in Höhe von 1,3 Billionen Dollar (rund 1,15 Billionen Euro) entspricht in etwa der gesamten jährlichen Wirtschaftsleistung von Ländern wie Spanien und Australien. Das Gesamtvermögen der Milliardärinnen und Milliardäre ist rund 20-mal höher als das Bruttoinlandsprodukt Österreichs. Wäre der Reichtum die Wirtschaftsleistung eines fiktiven Milliardärstaates, läge dieser hinter den USA und China an dritter Stelle.

„Drei neue Milliardäre pro Woche“

Vor allem China veränderte in den vergangenen Jahren die Milliardärsstatistik deutlich. Betrug das Vermögen der Reichen in China 2013 „nur“ 324 Milliarden US-Dollar, liegt es im aktuellen Bericht mittlerweile bei 1.120 Milliarden Dollar. Auffallend ist: Mit 55 Jahren sind sie im Schnitt deutlich jünger als Milliardärinnen und Milliardäre weltweit mit knapp 64 Jahren.

„Wir sehen seit Jahren eine Entwicklung von der westlichen Welt nach Asien, in die Neue Welt“, sagt Caroline Kuhnert, die das Geschäft der UBS mit vermögenden Kunden unter anderem in Europa leitet. „Den größten Zuwachs gibt es bei den Milliardären in Asien: Im Durchschnitt drei neue Milliardäre pro Woche im Jahr 2017, zwei davon Chinesen. Dieser Trend hat sich sicherlich auch 2018 fortgeführt.“

China brachte in den vergangenen Jahren laut dem Bericht 50 „Einhörner“ hervor – Unternehmen, die mindestens mit einer Milliarde US-Dollar bewertet werden, und liegt damit nur knapp hinter den USA, die im Vergleichszeitraum auf 62 kamen. „Eine neue Gruppe chinesischer Unternehmer fordern Silicon Valley heraus, inmitten zunehmender Spannungen beim Handel und dem Thema geistiges Eigentum“, heißt es in dem Bericht.

Durch Erbe zu mehr Reichtum

40 der 179 Neuzugänge im Club der Superreichen erbten ihren Reichtum. Das ist ein Trend, der sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen wird: „Ein großer Vermögenstransfer hat begonnen.“ „In den letzten fünf Jahren ist die Summe, die von verstorbenen Milliardären vererbt wurde, jedes Jahr um durchschnittlich 17 Prozent gestiegen und erreichte 2017 117 Milliarden Dollar“, heißt es darin.

In den „nächsten zwei Jahrzehnten“ werden sich 40 Prozent des Milliardärsvermögen verschieben. „Die Berechnung ist einfach. Es gibt 701 Milliardäre, die älter als 70 Jahre sind, deren Vermögen in den nächsten 20 Jahren an Erben und Philanthropen wandert, wenn man die statistische Wahrscheinlichkeit der durchschnittlichen Lebenserwartung betrachtet.“

Acht Milliardäre in Österreich

In Österreich gibt es laut UBS sowie dem US-Magazin „Forbes“ insgesamt sieben Milliardäre und eine Milliardärin. Laut UBS macht ihr Gesamtvermögen 43,4 Milliarden US-Dollar aus, knapp über 38 Milliarden Euro. Zwar blieb die Anzahl der heimischen Superreichen gleich, ihr Vermögen nahm aber laut Bericht um rund 39 Prozent zu.