Briten wollen nach „Brexit“ Digitalsteuer einführen

Großbritannien will nach dem Austritt aus der EU eine Digitalsteuer für Internetkonzerne einführen. Die Steuer solle auf den Umsatz erhoben werden, der auf britischem Boden erzielt werde, sagte Finanzminister Philip Hammond gestern in London. Seine Regierung rechne ab 2020 mit Einnahmen von rund 400 Millionen Pfund (450 Mio. Euro) pro Jahr.

Hammond rechnet mit verstärktem Wachstum

Bei seiner Budgetrede im Londoner Unterhaus verwies Hammond unterdessen auf gestiegene Wachstumsprognosen. Im „Brexit“-Jahr 2019 werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) voraussichtlich um 1,6 Prozent zulegen. Vor sieben Monaten war die Regierung noch von einem Wachstum um 1,3 Prozent ausgegangen.

Das Wirtschaftswachstum sei „beständig“, sagte Hammond weiter. Er zitierte eine Schätzung der dafür zuständigen Behörde für Haushaltsverantwortung. Sie hob die Prognose auch für 2020 an, und zwar von 1,3 auf 1,4 Prozent.

Noch keine Einigung mit EU

Großbritannien will am 29. März kommenden Jahres die EU verlassen. Noch ist unklar, ob sich Brüssel und London vertraglich auf eine Fortführung enger Wirtschaftsbeziehungen einigen können oder ob es einen harten Bruch geben wird. Ein solcher Bruch dürfte die britische Wirtschaft nach Meinung vieler Experten schwer belasten. Auch Hammond deutete im Vorfeld seiner Budgetrede an, dass die Haushaltspläne bei einem harter „Brexit“ nicht halten könnten.