Am Dienstag wurde eine Zivilschutzwarnung für Möderndorf im Gailtal gegeben, weil Dämme brechen könnten. Die Einwohner wurden gebeten, die oberen Stockwerke aufzusuchen. Es wurden bereits Brücken weggerissen bzw. beschädigt. Laut Norbert Sereinig von der Schutzwasserwirtschaft drohten die Dämme zu brechen. Die Dämme wurden laut Informationen des Landes inzwischen abgedichtet. Schweres Gerät ist unterwegs, um die Durchströmung zu stoppen. Von Hermagor abwärts werden jetzt alle Dämme kontrolliert – mehr dazu in kaernten.ORF.at.
Schon in der Nacht auf Dienstag heulten auch in Rattendorf die Sirenen, es musste Zivilschutzalarm ausgelöst werden. Der Grund für den Alarm war ein Dammbruch an der Gail und Geröllmassen, die sich auf die Häuser entlang der Rattendorfer Straße zubewegt hatten. Die Bewohner von rund 15 Häusern mussten sich in Sicherheit bringen und ihre Häuser verlassen.
Mauer bei Drau-Kraftwerk gebrochen
Eine höchst gefährliche Situation gab es beim Drau-Kraftwerk Rosegg bei Velden in Kärnten. In der Nacht auf Dienstag brachen etwa 35 Meter einer Stützmauer unter der Staustufe weg. Mit Baggern und Felsblöcken wird nun versucht, die Mauer abzusichern – mehr dazu in kaernten.ORF.at.
Nicht erreichbar war das Lesachtal. Strom und Telefon sind ausgefallen und Gehöfte von der Außenwelt abgeschnitten. Das Bundesheer wurde zu Hilfe gerufen. Laut Bürgermeister Johann Windbichler ist die Lage „sehr, sehr dramatisch“. Auf der Köttmannsdorfer Straße (L99) wurde ein Polizeiauto von einem Baum getroffen. Beide Polizisten wurden dabei verletzt. Es herrschte starker Föhnsturm – mehr dazu in kaernten.ORF.at.
Angespannte Lage in Kärnten
Die große Hochwasserkatastrophe ist heute Nacht in Kärnten ausgeblieben. Vielerorts ist die Situation aber nach wie vor sehr angespannt.
Auch aus dem Bezirk Spittal wurden Vermurungen und Schäden durch Hölzer gemeldet. 17 Ortschaften sind hier abgeschnitten. Nicht erreichbar sind einzelne Ortschaften in Oberdrauburg, Irschen, Dellach/Drau, Berg im Drautal und Greifenburg, außerdem Zwickenberg bei Simmerlach, Mallnitz, Lainach und Rangersdorf, Zwischenbergen und Heiligenblut ab Mörtschach.
Vom Mölltal bis Lavamünd waren Tausende Haushalte ohne Strom, auch 110-kV-Leitungen sind betroffen. Robert Schmaranz von Kärnten Netz sagte, die vom Stromausfall betroffenen Gebiete würden sich über ganz Kärnten erstrecken. Man habe noch nicht alle Störstellen erreicht, daher könne man nicht sagen, welcher Schaden bestehe – mehr dazu in kaernten.ORF.at.
Osttirol stundenlang nicht erreichbar
Der Bezirk Lienz war am Dienstagvormittag vorübergehend nicht erreichbar. Die Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren, auch am Stromnetz wird gearbeitet. Laut Land Tirol entspannt sich die Lage in Osttirol. Die Pegelstände der Bäche und Flüsse würden deutlich sinken, auch der Regen und der Wind ließen nach, hieß es in einer Aussendung des Landes. Insgesamt 5.000 Osttiroler Haushalte waren noch ohne Strom – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Umgestürzte Bäume, abgerissene Stromleitungen und vom Winde verwehte Gegenstände: Auch in Vorarlberg rief das Wetter die Feuerwehren im ganzen Land auf den Plan. Vorübergehend war die Arlberg-Bahnstrecke zwischen Landeck und Bludenz gesperrt – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.
Großalarm in Salzburg
Hochwassereinsätze gab es für die Feuerwehr auch in ganz Salzburg. Besonders betroffen ist die kleine Lungauer Gemeinde Muhr – die Mur trat in der Gemeinde über die Ufer und überschwemmte den Ortskern, der in einer Senke liegt. Es wurde Zivilschutzalarm ausgegeben. Der Katschbergtunnel ist seit Mitternacht wegen eines Stromausfalls gesperrt.

Dienstagfrüh erreichte der Sturm die Stadt Salzburg. „Wir haben ab 6.00 Uhr kurzfristig eine große Zahl an Einsätzen hereinbekommen“, sagte Werner Kloiber von der Berufsfeuerwehr Salzburg. Im ganzen Stadtgebiet stürzten Bäume und Kamine um oder drohten umzustürzen, Blechdächer wurden abgetragen. Auch der Chiemseehof, der Sitz der Salzburger Landesregierung, war betroffen.
Auf der Festung Hohensalzburg wurde ein nicht unerheblicher Teil des Daches abgedeckt. Das Amt für öffentliche Ordnung hat kurz vor 8.00 Uhr eine Sperre für den Kapuzinerberg und den Mönchsberg, die Friedhöfe, Parks und städtischen Wälder veranlasst. Es herrsche erhebliche Gefahr durch umstürzende Bäume und losgerissene Äste – mehr dazu in salzburg.ORF.at.
Strecke über Semmering nach Sturm gesperrt
Seit Montagabend gibt es auf der ÖBB-Strecke auf dem Semmering kein Weiterkommen: ein Railjet kollidierte zwischen Eichberg und Semmering mit einem umgestürzten Baum, der auf den Gleisen lag. Große Schäden gab es nach ersten Angaben keine, verletzt wurde niemand. Weitere Sturmeinsätze wurden aus den Bezirken Sankt Pölten, Wiener Neustadt und Baden gemeldet. Teilweise mussten auch Straßen gesperrt werden.
„Wir gehen davon aus, dass viele Schäden erst in den Morgenstunden bemerkt werden. Die Aufräumungsarbeiten durch die Ereignisse in der Sturmnacht werden die Feuerwehren noch sicher bis in die Mittagsstunden beschäftigen“, sagte Feuerwehrsprecher Franz Resperger – mehr dazu in noe.ORF.at.
190 Feuerwehreinsätze im Föhnsturm
In Oberösterreich richtete der Sturm vor allem in den südlichen Bezirken viel Schaden an. 139 Feuerwehren mussten ausrücken. In der Früh waren noch einige Straßen wegen umgestürzter Bäume gesperrt. Der Sturm erreichte in den Bergen Spitzenwerte von bis zu 180 km/h, auch im Flachland noch 100 km/h – mehr dazu in ooe.ORF.at.
Auch die Steiermark war betroffen: Zahlreiche Feuerwehren waren in den Bezirken Murtal, Liezen, Leoben, Bruck-Mürzzuschlag und Weiz im Einsatz. Der Sturm entwurzelte unzählige Bäume, die dann auf Straßen und Stromleitungen stürzten. Laut Energie Steiermark waren Dienstagfrüh etwa 6.000 Haushalte ohne Strom – an den Schäden wird schon die ganze Nacht auf Hochtouren gearbeitet – mehr dazu in steiermark.ORF.at.