Espressokanne Bialetti in der Krise

Der italienische Espressokannenhersteller Bialetti steckt in der Krise und hat Gläubigerschutz beantragt. Ein Gericht in Brescia setzte für den 14. November eine Anhörung an. Bialetti bemüht sich unterdessen um ein Darlehen von 17 Mio. Euro von dem US-Hedgefonds Och-Ziff.

In den ersten sechs Monaten des Jahres brach der Umsatz um 12,1 Prozent ein, der Nettoverlust betrug 15,3 Millionen Euro. Seit Juli musste Bialetti 19 Geschäfte schließen, davon 15 im Stammland Italien. Das Traditionsunternehmen ist hoch verschuldet, Ende September waren es 68,9 Millionen Euro. Beim italienischen Fiskus ist die Firma mit mehreren Millionen Euro an Steuerzahlungen in Verzug.

Die „angespannte finanzielle Lage“ und ein verändertes Konsumverhalten auf dem heimischen und dem ausländischen Markt hätten zu starken Produktions- und Lieferschwierigkeiten geführt, so Bialetti. Das Unternehmen produziert nicht nur Espressokannen, sondern verkauft auch elektrische Kaffeemaschinen, Tassen und Kaffee sowie kleinere Küchengeräte.

Konzentration auf Bereiche abseits des Kerngeschäfts

Um einen Ausweg aus der Krise zu finden, will sich Bialetti künftig auf die wachsenden Bereiche konzentrieren – etwa Kaffeekapseln und Kaffee, wo die Verkäufe im ersten Halbjahr um 13,1 Prozent zulegten. Auch der Umsatz mit dem klassischen Modell Moka Express läuft weiterhin gut.

Der achteckige Espressokanne Moka wurde 1933 von Alfonso Bialetti entwickelt. Er veränderte nicht nur in Italien die Kaffeegewohnheiten vieler Menschen.