Royal Academy zeigt Klimt und Schiele

Gustav Klimt und Egon Schiele, die beiden Größen der Wiener Moderne, sind unbestrittene Vorreiter der Modernen Kunst: Ihr gemeinsames Todesjahr 1918 nimmt die Royal Academy in London nun zum Anlass für eine Neubewertung des künstlerischen Dialogs zwischen Klimt und dem 28 Jahre jüngeren Schiele.

Anhand einer seltenen Leihgabe von rund 100 Zeichnungen aus der Albertina will die Royal Academy einen „intimen Einblick“ in die künstlerische Beziehung zwischen Klimt und seinem Protege geben und Unterschiede und Gemeinsamkeiten in Stil, Thematik und Arbeitsmethoden aufzeigen. „Klimt/Schiele: Zeichnungen aus der Albertina“ wird morgen eröffnet und läuft bis 3. Februar.

„Experimentierten mit dem Zeichnen aus dem Leben“

Betont wird die fundamentale Bedeutung der Zeichnung für beide Künstler als „Ausdruck neuer Ideen über Modernität, Subjektivität und Erotik“. Für beide stand die „unkonventionelle Erforschung des menschlichen Körpers“ im Mittelpunkt. „Sie experimentierten mit dem Zeichnen aus dem Leben“, sagte Kuratorin Sarah Lea. Unterschiede, wie zum Beispiel in Komposition und der Verwendung von Farbe, sowie Schieles allmähliche Hinwendung zu seinem „eigenen Stil“ werden verdeutlicht.

Gezeigt werden unter anderem Zeichnungen aus Klimts bahnbrechendem „Beethovenfries“, unzählige Akte, unbeschönigende Selbstporträts und Landschaften sowie Schieles Schlüsselwerk „Der Cello-Spieler“ und fünf seiner im Gefängnis gemalten Bilder. Wegen ihrer extremen Lichtempfindlichkeit und Fragilität dürften die meisten der Exponate künftig kaum in der Öffentlichkeit zu sehen sein, wurde in der Royal Academy betont.