Inflation in Türkei erreicht 25 Prozent

Die Inflation in der Türkei ufert weiter aus. Im Oktober kletterte sie auf 25 Prozent – den höchsten Stand seit 15 Jahren, wie das türkische Statistikamt heute mitteilte. Hintergrund ist der Verfall der Landeswährung Lira, die seit Jahresbeginn im Vergleich zum Dollar rund ein Drittel ihres Wertes verloren hat.

So werden in Euro oder Dollar abgerechnete Importe teurer, was die Inflation anheizt. Die Regierung stemmt sich unter anderem mit umfangreichen Steuersenkungen gegen den Preisauftrieb. Finanzminister Berat Albayrak, der Schwiegersohn von Präsident Recep Tayyip Erdogan, fordert zudem von Firmen Preissenkungen.

Kleidung besonders stark verteuert

Insbesondere Kleidung und Schuhe wurden im Oktober teurer, nämlich um 12,74 Prozent. Immobilienpreise legten rund vier Prozent zu.

Ausgelöst wurde die Währungskrise unter anderem von der Sorge vor einer zu großen Einflussnahme Erdogans auf die eigentlich unabhängige Notenbank. Der Präsident fordert trotz der hohen Inflation niedrigere Zinsen. Die Zentralbank hatte den Satz im September auf 24 Prozent angehoben, im Oktober aber stillgehalten. Notfalls will sie nachlegen. Davor dürfte sie aber zurückschrecken, da das die Rezession nur verstärken dürfte, sagte Timothy Ash vom Vermögensberater Blue Bay Asset Management.