Barbesucher in Thousand Oaks
AP/Mark J. Terrill
Kalifornien

13 Tote bei Schussattentat in Bar

Wieder ein tödliches Schussattentat in Kalifornien: Bei dem Angriff auf Gäste eines Lokals in der Stadt Thousand Oaks sind laut Polizei mindestens zwölf Menschen getötet worden, darunter ein Polizist. Auch der mutmaßliche Schütze, ein Ex-Marine, ist tot.

Laut CNN gibt es zudem mindestens zwölf Verletzte. Zunächst hatte das Büro des Sheriffs mindestens elf Verletzte bestätigt. Wie der Täter starb, ist noch nicht bekannt.

Bei dem Mann handelt es sich laut Polizei um einen 28-jährigen ehemaligen Soldaten. Der Ex-Marine mit dem Namen Ian David Long sei wegen „kleiner Vorfälle“ in der Vergangenheit der Polizei bekannt, sagte am Donnerstag der Sheriff des Verwaltungsbezirks Ventura, Geoff Dean. Dazu gehörten ein Autounfall und eine Beschwerde über Ruhestörung, wegen derer ihn die Polizei im vergangenen April aufgesucht habe.

Der Vorfall ereignete sich am Mittwoch um etwa 23.20 Uhr Ortszeit im „Borderline Bar & Grill“. In dem Lokal fand eine Country-Party für College-Studenten statt. Die Stadt Thousand Oaks hat etwa 130.000 Einwohner und liegt rund 60 Kilometer nordwestlich von Los Angeles.

Polizeiautos
AP/KABC
Einsatzkräfte sicherten den Tatort und kümmerten sich um die Opfer des Angriffs

Polizist wurde sofort getroffen

Laut Polizei feuerte der Schütze noch um sich, als die ersten Polizeikräfte zur Bar kamen. Vizesheriff Ron Helus und ein in der Nähe befindlicher Highway-Polizist reagierten auf die Notrufe und trafen als erste am Tatort ein. Helus wurde laut Polizeiangaben sofort mehrfach von Schüssen getroffen. Der zweite Polizist zog seinen verwundeten Kollegen ins Freie. Als kurz darauf ein Einsatzteam eintraf, hatten die Schüsse aufgehört.

FBI-Agentin mit junger Frau
AP/Mark J. Terrill
Überlebenden war der Schock ins Gesicht geschrieben

Mann schoss wahllos in Menge

Mehrere Augenzeugen berichteten, ein großer Mann, ganz in Schwarz gekleidet, habe das Lokal betreten und auf das Mädchen am Empfang geschossen. Dann habe er offenbar wahllos in die Menschenmenge gefeuert. Die Menschen hätten laut geschrien und sich in die Ecken des Raumes geflüchtet. Einige hätten Barhocker gegen die Fenster geschleudert und damit vielen die Flucht nach draußen ermöglicht.

Besonderes Problem in USA

Waffengewalt ist seit Jahrzehnten ein ebenso großes wie politisch umstrittenes Thema in den USA. Erst letzte Woche tötete ein Mann in einem offenbar politisch motivierten Attentat elf Menschen in einer Synagoge in Pittsburgh. Laut der Organisation Gun Violence Archive gab es allein heuer bereits mehr als 48.900 Zwischenfälle mit Schusswaffen und mehr als 12.400 Todesopfer. In keinem anderen westlichen Land sterben so viele Menschen durch Schussattentate.

Auch bei den Midterms war die Einschränkung des Zugangs zu Waffen in vielen Wahlkämpfen ein Thema. Trotz der vielen Toten gibt es ein politisches Patt zwischen Demokraten und Republikanern. Vor allem Kandidaten der Republikaner werden oft finanziell stark von der Waffenlobby NRA unterstützt. US-Präsident Donald Trump verteidigte ebenfalls, trotz mehrere tödlicher Schussattentate, darunter an Schulen, stets den einfachen Zugang zu Waffen.

Einer aktuellen Studie zufolge besitzen die US-Bürger 40 Prozent der privaten Schusswaffen weltweit, obwohl sie nur vier Prozent der Weltbevölkerung ausmachen. Von den weltweit 857 Millionen Schusswaffen in Privatbesitz befinden sich 393 Millionen in den Vereinigten Staaten.