Offenbar viele Verletzte im Jemen durch Offensive

Aufgrund der neu aufgeflammten Kämpfe im Jemen sind internationale Hilfsorganisationen um die Zivilisten und Zivilistinnen in den umkämpften Gebieten besorgt. Nach schweren Luftangriffen und Kämpfen verzeichneten die Krankenhäuser einen starken Zustrom von Kriegsverletzten, teilte Ärzte ohne Grenzen heute mit. In mehreren Provinzen im ganzen Land seien Dutzende Verletzte in Spitälern angekommen.

Mit Luftunterstützung einer von Saudi-Arabien angeführten Koalition gehen die Truppen des international anerkannten Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi seit Anfang November wieder in einer neuen Offensive gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Milizen vor. Zuvor hatten die USA den Druck auf die Konfliktparteien erhöht und Friedensgespräche gefordert.

IKRK: Hunderttausende Menschen in Gefahr

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) warnte vor einer Eskalation der Gewalt. Besonders die Hafenstadt Hudaida, die für die Versorgung des Landes mit Hilfsgütern von zentraler Bedeutung ist, sehe eine „dramatische Eskalation der Kämpfe“. Hunderttausende Menschen seien in der Gefahr, eingekesselt zu werden. „Diese neue Offensive wischt die Hoffnung weg, die kürzlich durch die Ankündigung von Friedensgesprächen genährt worden ist“, sagte der IKRK-Regionaldirektor für den Nahen Osten, Fabrizio Carboni.

Ärzte ohne Grenzen hat nach eigenen Angaben aus Sicherheitsgründen die medizinische Hilfe in der südlichen Provinz al-Dhale eingestellt.

Huthi-Rebellen missbrauchen Krankenhäuser

Zuvor hatte Amnesty International den Huthi-Rebellen schwere Vergehen gegen die Zivilbevölkerung im Kampf um die Hafenstadt vorgeworfen. Die Rebellen würden Krankenhäuser für militärische Zwecke missbrauchen und in der Stadt Minen legen, sagte die Nahost-Kampagnendirektorin von Amnesty, Samah Hadid. Sie sprach von einer „äußert besorgniserregenden Entwicklung“.