Geförderter Ökostrom soll sich bis 2030 verdreifachen

Bis 2030 soll in Österreich die Menge an gefördertem Ökostrom verdreifacht werden – aber zu den gleichen jährlichen Kosten wie bisher, ist das Ziel der heimischen E-Wirtschaft. Erreicht werden soll das durch eine modernere finanzielle Unterstützung, die auf höhere Effizienz und mehr Systemverantwortung der Anlagenbetreiber setzt, schlägt man zum geplanten Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) vor.

Aktuell stammt in Österreich rund ein Sechstel des Endverbrauchs aus geförderten erneuerbaren Quellen – rund 10,5 von insgesamt 66 Terawattstunden (TWh). Bis 2030 sollen aus neu geförderten Anlagen auf Basis von Wasserkraft, Wind, Photovoltaik und Biogas rund 30 TWh hinzukommen. Das Unterstützungsvolumen dafür soll aber mit knapp 900 Mio. Euro pro Jahr gleich bleiben, erklärten Branchenvertreter heute. Pro geförderte Strommenge würden sich die Kosten bei neuen Anlagen damit dritteln.

Soll noch heuer in Ministerrat

Im neuen System solle von den jetzigen fixen Einspeisetarifen abgegangen werden – einerseits auf Marktprämien, die sich Betreiber von Erneuerbaren-Anlagen durch eine Direktvermarktung (den Stromverkauf über Strombörsen) holen, andererseits durch Auktionen für neue Anlagen, um eine bessere Mengensteuerung und mehr Wettbewerb zu erreichen, indem sich die effizienteren Projekte durchsetzen.

Zum forcierten Ökostromausbau will die für Energie zuständige Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) noch vor Weihnachten eine Punktation zum EAG fertig haben – die Vorschläge zu den Eckpfeilern sollen noch heuer den Ministerrat passieren, sagte Barbara Schmidt, die Generalsekretärin des Branchenverbandes Oesterreichs Energie.

Zweidrittelmehrheit erforderlich

Im zweiten Quartal 2019 solle der Gesetzesentwurf in Begutachtung gehen, im Herbst 2019 wäre die parlamentarische Behandlung möglich. Für ein Inkrafttreten am 1. Jänner 2020 erhofft die Branche einen frühestmöglichen Beschluss, für die Zweidrittelmehrheit müsste im Bundesrat die SPÖ mit an Bord sein.

Die E-Wirtschaft sieht es als „sehr kurze Zeitspanne“ an, binnen zwölf Jahren bei Strom von rund drei Viertel auf 100 Prozent Erneuerbare zu kommen. Zuletzt bezog Österreich rund 60 Prozent des Stroms aus Wasserkraft, zehn Prozent aus Windkraft, sechs Prozent aus Biomasse, zwei Prozent aus PV und ein Prozent aus Biogas. Aktuell stammen 54 TWh Strom aus Erneuerbaren, nur zehn TWh davon sind gefördert.