Ecuadors Ex-Präsident beantragt Asyl in Belgien

Ecuadors Ex-Präsident Rafael Correa hat die Ermittlungen gegen ihn in seinem Heimatland als „politische Verfolgung“ bezeichnet. Er habe „genug Beweise“, um ein entsprechendes Verfahren vor „den internationalen Gerichten“ zu rechtfertigen, sagte Correa der Nachrichtenagentur AFP heute in der belgischen Stadt Ottignies-Louvain-la-Neuve.

Aus Justizkreisen in Brüssel verlautete unterdessen, Correa habe Asyl in seiner Wahlheimat Belgien beantragt. Einer Quelle zufolge wurde der Antrag am 25. Juni gestellt und wird seit August von der zuständigen Behörde geprüft.

Haftbefehl erlassen

Ein Gericht in Ecuador hatte im Juli Haftbefehl gegen Correa erlassen. Correa, der von 2007 bis 2017 Staatschef von Ecuador war, wird vorgeworfen, 2012 an der Entführung eines politischen Gegners in Kolumbien beteiligt gewesen zu sein. Gestern bekräftigte Ecuadors Justiz ihre Aufforderung an Correa, sich in seinem Heimatland vor Gericht zu verantworten. Nach den Gesetzen des Landes kann Correa nur der Prozess gemacht werden, wenn er selbst anwesend ist – ein Prozess in Abwesenheit ist nicht zulässig.

Unschuld beteuert

Correa beteuert seine Unschuld und beschuldigt seinen Nachfolger und ehemaligen Verbündeten Lenin Moreno, ein „Komplott“ geschmiedet zu haben. Interpol habe eine internationale Fahndung zu seiner Festnahme abgelehnt, weil es sich „offensichtlich um eine politische Angelegenheit“ handle.