Barnier: Noch „viel mehr Arbeit“ für „Brexit“-Vertrag nötig

Der EU-Unterhändler Michel Barnier hat die Aussicht auf einen unmittelbar bevorstehenden Durchbruch bei den „Brexit“-Verhandlungen gedämpft. „Es ist noch viel mehr Arbeit nötig“, sagte Barnier heute in Helsinki.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sagte aber, dass die EU wie auch Großbritannien einen Kompromiss wollten. „Wir werden eine Einigung bekommen“, sagte Juncker voraus.

Gipfel im November unsicher

Britische Medien hatten zuletzt immer wieder spekuliert, dass die letzten Hürden für den Austrittsvertrag der Europäischen Union mit Großbritannien bereits ausgeräumt seien oder das unmittelbar bevorstehe. Die EU will einen Sondergipfel einberufen, sobald Barnier signalisiert, dass ein Abschluss möglich ist. Barnier wollte aber in Helsinki nicht sagen, ob das noch im November möglich sei.

Barnier und Juncker äußerten sich am Rande des Kongresses der Europäischen Volkspartei (EVP). Großbritannien will die EU am 29. März 2019 verlassen. Sollte der Austrittsvertrag zustande kommen, folgt eine Übergangsphase bis mindestens Ende 2020. Größter Streitpunkt ist nach wie vor, wie die Grenze zwischen dem EU-Staat Irland und dem britischen Nordirland nach dem „Brexit“ offen bleiben kann.

Der britische Außenminister Jeremy Hunt gab sich bei einem Besuch in Paris zuversichtlicher. Er sei optimistisch, was den Abschluss eines „Brexit“-Abkommens angeht, aber wolle sich nicht auf einen Termin festlegen, sagte Hunt nach Angaben der französischen Nachrichtenagentur AFP. Ein Deal in den nächsten sieben Tagen sei allerdings etwas übertrieben, antwortete er auf die Frage, ob eine Vereinbarung in der nächsten Woche stehen könnte.