In Syrien entführte Drusen nach Monaten in IS-Gewalt frei

Bei einem Militäreinsatz sind in Syrien 19 von der Terrormiliz Islamischer Staat entführte Drusen freigekommen. Die Frauen und Kinder dieser Religionsgemeinschaft seien während Kämpfen zwischen Mitgliedern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und dem syrischen Militär im Gebiet Hamima nordöstlich der antiken Wüstenstadt Palmyra befreit worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur SANA heute.

Die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien berichtete unterdessen, die seit Juli gefangen gehaltenen Drusen seien dank eines mit dem IS vereinbarten Austausches von Gefangenen freigekommen. Angaben der Beobachtungsstelle, die sich auf ein Netzwerk aus Informanten in Syrien beruft, sind von unabhängiger Seite schwer überprüfbar. Die syrische Regierung kommentierte das zunächst nicht.

Drusen auf Seite von Baschar al-Assad

Die Drusen sind im elften Jahrhundert aus dem schiitischen Islam hervorgegangen und siedeln heute vor allem in Syrien, dem Libanon, Israel und Jordanien. In dem seit sieben Jahren andauernden Bürgerkrieg in Syrien kämpfen sie an der Seite der Regierungstruppen von Präsident Baschar al-Assad gegen Rebellen. Die sunnitische IS-Miliz sieht sie als Ungläubige an.

Im Juli hatten IS-Kämpfer die Stadt al-Suwaida im Süden Syriens angegriffen. In der Region leben vor allem Drusen. Mindestens 252 Menschen starben bei dem IS-Angriff, die meisten Drusen. Zudem entführten die Extremisten 27 Drusen, von denen später zwei getötet und sechs freigelassen wurden. Den Informationen zufolge kamen mit den 19 Menschen nun die restlichen Geiseln frei.