Keine Annäherung bei Handels-KV

Keine Annäherung und schlechte Stimmung hat die zweite Runde der Kollektivvertragsverhandlungen im Handel heute gebracht. Die Gespräche hätten sich „den ganzen Tag im Kreis gedreht“, sagte nach der Verhandlung Anita Palkovich, Chefverhandlerin der Arbeitnehmer. Peter Buchmüller, Chefverhandler der Arbeitgeber, stellte eine „eisige Stimmung“ fest.

Nächste Gesprächsrunde vereinbart

Die Gewerkschaft wird in den nächsten beiden Wochen in allen Bundesländern Betriebsrätekonferenzen abhalten, kündigte Palkovich an. Am 20. November wird allerdings weiterverhandelt, und auch ein vierter Termin ist bereits vereinbart. Diese Termine „sollten wir als Sozialpartner im Handel auch noch gut nutzen“, so Palkovich.

Es gibt noch keine Forderung der Arbeitnehmer, um wie viel die Gehälter steigen sollen. Palkovich begründete das damit, dass die Arbeitgeber zu den anderen, nicht auf das Geld bezogenen Wünschen „keine substanzielle Angebote“ gemacht hätten. Vorhandenen Vorschlägen fehle es an Verbindlichkeit und an einer „ernsthaften Auseinandersetzung“, etwa zum schnelleren Erreichen einer sechsten Urlaubswoche.

Arbeitgeber „schwer irritiert“

Buchmüller zeigte sich „schwer irritiert“ dass es noch keine prozentuelle Forderung gibt. Er sieht von Arbeitgeberseite bei einigen nicht tarifären Punkten Gesprächsbereitschaft, insbesondere bei der Anrechnung von Karenzzeiten, der Bildungskarenz oder der Viertagewoche. Die Arbeitgeber fordern, dass auch auf über ihre Forderungen wie eine längere Durchrechnungszeit gesprochen wird.

Der Zwölfstundentag steht bei den Gesprächen nicht im Zentrum, allerdings „poppt“ das Thema „immer wieder auf“, so Buchmüller. Er selbst ist offenbar kein Fan davon und wäre bereit, selber in Betriebe zu fahren, falls dort die Freiwilligkeit der Arbeitnehmer nicht respektiert werde. „Im Grunde wollen wir gar nicht, dass Mitarbeiter zwölf Stunden arbeiten, weil dann die Konzentration nachlässt“, so Buchmüller.