RWE und Tokyo Gas wollen Flüssiggasgeschäft ausbauen

Der deutsche Energiekonzern RWE schlägt zum Ausbau seines Geschäfts mit verflüssigtem Gas (LNG) eine Brücke nach Japan. Der Versorger wolle mit dem Unternehmen Tokyo Gas bei der Beschaffung, dem Handel und dem Transport des Brennstoffs verstärkt zusammenarbeiten, teilte RWE heute mit. In einem ersten Schritt wollten beide Unternehmen den Transport des von Tokyo Gas bezogenen US-Flüssiggases verbessern.

Die Gespräche über den Abschluss einer rechtsverbindlichen Vereinbarung sollten in Kürze abgeschlossen sein. RWE zufolge wollen die Unternehmen den Wert ihrer Portfolios steigern, indem sie kurzfristige Handelsmöglichkeiten nutzen. Der Versorger geht davon aus, dass LNG eine immer wichtigere Rolle auf dem Gasmarkt spielen wird.

Im Gegensatz zu Erdgas aus Russland, Norwegen und den Niederlanden wird LNG nicht über Pipelines transportiert, sondern mit Schiffen. Dadurch können die Firmen LNG von Anbietern weltweit übernehmen. In Deutschland konkurrieren derzeit Wilhelmshaven, Brunsbüttel und Stade um den Standort eines ersten LNG-Terminals.

E.ON sieht Innogy-Deal nicht in Gefahr

Indes sieht der deutsche Energiekonzern E.ON durch die Nachverhandlungen der RWE-Ökostromtochter Innogy mit dem britischen Konkurrenten SSE zum geplanten Gemeinschaftsunternehmen keine Gefahr für die eigene, mit Innogy geplante Transaktion.

Man sei davon überzeugt, dass Innogy und SSE den Nutzen einer Zusammenarbeit erkennen würden. Die beiden Unternehmen hatten gestern angekündigt, wegen des schlechteren Marktumfelds das vereinbarte Joint Venture noch einmal nachzuverhandeln. Innogy ist in Österreich maßgeblich an der Kärntner KELAG beteiligt. Im RWE-Aufsichtsrat sitzt der frühere Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP).