Schönborn bei Belgrad-Friedensgedenken

Im Zeichen der Versöhnung und der Einheit sind heute die Gedenkfeiern in Belgrad zum 100-Jahr-Gedenken des Endes des Ersten Weltkriegs gestanden. Der Wiener Erzbischof Christoph Schönborn und der österreichische Militärbischof Werner Freistetter reisten dazu in die serbische Hauptstadt und leiteten mit dem Belgrader Erzbischof Stanislav Hocevar die Gedenkfeier auf dem Friedhof Novo Groblje.

Dort begraben sind u.a. 640 österreichisch-ungarische Soldaten – jeweils genau die Hälfte aus Österreich und Ungarn –, die zwischen 1914 und 1915 bei den Kämpfen um Belgrad gefallen sind. Erst im Vorjahr hatte Erzbischof Hocevar die neu renovierte Kapelle zum Andenken an die Gefallenen der österreichisch-ungarischen Armee geweiht. Bei dem Gedenken beteten Schönborn, Hovecar und Freistätter für die Gefallenen. Wie die Bischöfe laut der Agentur Kathpress betonten, gelte das Gedenken „allen Opfern des Krieges“.

Friedensgottesdienst in Belgrad

Vor dem Gedenkakt am Friedhof hatte am Vormittag in der katholischen Kathedrale von Belgrad ein großer Friedensgottesdienst stattgefunden. Gemeinsam mit dem serbischen Außenminister Ivica Dadic gab Schönborn nach der Messe eine Pressekonferenz. Der Erzbischof zeigte sich dabei besorgt über einen zunehmenden Nationalismus. Europa müsse den Weg des Miteinanders gehen und befinde sich trotz aller Probleme dennoch in einem „Einigungsprozess“. „Europa muss ein Kontinent der Versöhnung und des Friedens sein“, so der Kardinal. Nötig dazu sei ein „Miteinander von Vielfalt und Einheit“ sowie auch eine gemeinsame Wertebasis.