Vucic: Kosovo verstößt gegen Freihandelsabkommen

Serbiens Präsident Aleksandar Vucic hat nach eigenen Worten sein Treffen mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel heute am Rande der Feierlichkeiten zum Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren in Paris dazu genutzt, das Kosovo des Verstoßes gegen das regionale Freihandelsabkommen CEFTA zu beschuldigen. Das berichtete die amtliche serbische Nachrichtenagentur Tanjug.

Er erwarte, dass Deutschland seinen Standpunkt zur Verletzung von CEFTA durch das Kosovo klar bekunde, sagte Vucic. Die kosovarische Regierung hatte in der Vorwoche eine zehnprozentige Erhöhung der Zölle für Waren aus Serbien und Bosnien-Herzegowina beschlossen.

„Kein Bedarf“ an Treffen mit Thaci

Ein Treffen mit dem kosovarischen Präsidenten Hashim Thaci in Paris blieb aus. Es habe keinen Bedarf gegeben, mit Thaci zu reden. Sie hätten sich vor einigen Tagen in Brüssel gesehen, und das sei „kein glänzender Abend“ gewesen, so Vucic.

Die seit Jahren laufenden Verhandlungen zwischen Serbien und dem Kosovo über eine Verständigung ungeklärter Fragen sowie die Herstellung eines regulären Verhältnisses zwischen den beiden Staaten sind vom Scheitern bedroht.

Eine neue Runde der EU-vermittelten Gespräche zwischen Vucic und Thaci am Donnerstagabend in Brüssel brachte lediglich wechselseitige Schuldzuweisungen. Belgrader Medien hatten kürzlich darüber spekuliert, dass es in Paris auch zu einem Treffen zwischen Vucic und Thaci kommen könnte.