Türkei: Vermisste nach Untergang von Flüchtlingsboot

Nach dem Untergang eines Flüchtlingsboots werden vor der türkischen Küste zehn Menschen vermisst. Wie die türkische Küstenwache mitteilte, hatten sich nach dem Unglück vor der Küste von Izmir im Westen der Türkei heute zwei Geflüchtete schwimmend ans Ufer gerettet. Sie alarmierten in der Stadt Dikili die Behörden, die eine Such- und Rettungsaktion starteten. Nach Angaben der beiden Überlebenden waren insgesamt zwölf Menschen auf dem Boot.

Im Nordwesten der Türkei wurden unterdessen 73 Geflüchtete festgenommen. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete, wurden die Menschen aus dem Irak, Iran, Afghanistan und Pakistan in der Provinz Kirklareli an der Grenze zu Bulgarien aufgegriffen. 21 weitere Geflüchtete, darunter Syrer, Palästinenser und Somalier, wurden in Mugla im Südwesten der Türkei festgenommen. Sie wollten laut den Angaben mit einem Boot in die Europäische Union gelangen.

3,5 Millionen Geflüchtete in Türkei

In der Türkei haben mehr als 3,5 Millionen Menschen Zuflucht gefunden, die meisten von ihnen Syrer. Seit dem Abschluss eines Abkommens mit der EU im März 2016 ist die Zahl der Flüchtlinge, die von der Türkei auf die griechischen Ägäis-Inseln zu gelangen versuchen, deutlich zurückgegangen.

Zuletzt war die Zahl der Flüchtlinge, die über die Ägäis oder den Grenzfluss Evros in die EU zu gelangen versuchen, aber wieder gestiegen. In der ersten Jahreshälfte wurden an der türkischen Grenze 8.407 Flüchtlinge festgenommen – gegenüber 1.611 im Vorjahreszeitraum.