Israel bombardiert Fernsehsender der Hamas im Gazastreifen

Die israelische Luftwaffe hat gestern den Fernsehsender der radikalislamischen Hamas-Bewegung im Gazastreifen bombardiert. Die Gebäude von Al-Aksa-Television in Gaza-Stadt seien dabei zerstört worden, teilten Palästinenservertreter mit. Berichte über Opfer lagen zunächst nicht vor.

Feuerball über einer TV-Station im Gazastreifen
APA/AFP/Bashar Taleb

Die Angestellten hatten vor dem Bombardement die Fernsehstation verlassen, nachdem Israel den Sender telefonisch zur Evakuierung des Gebäudes aufgefordert hatte. Auch warnte die Luftwaffe vor dem Angriff mit dem Abfeuern von fünf Raketen, die in der Nähe einschlugen und nicht detonierten. Al-Aksa-Television nahm nach einer kurzen Unterbrechung den Betrieb wieder auf und sendete Archivaufnahmen zu martialischer Musik.

Gewalt wieder eskaliert

Zuletzt war die Gewalt zwischen Israel und den Palästinensern wieder eskaliert. So schossen Palästinenser mehrere Raketen auf israelisches Gebiet, wo ein Bus zerstört und ein Soldat verletzt wurde. Die israelische Armee sprach von 200 abgefeuerten Raketen und Mörsergranaten, von denen rund 60 Geschoße vom Raketenabwehrsystem Iron Dome (Eisenkuppel) abgefangen worden seien.

Brennender Autobus am Gaza-Streifen
APA/AFP/Menahem Kahana

Israelische Kampfjets griffen als Reaktion darauf mehr als 70 militärische Ziele in dem Küstengebiet an, wie die Armee mitteilte. Dabei wurden nach palästinensischen Angaben mindestens drei Menschen getötet. Neun weitere Palästinenser seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit.

Eskalation am Sonntag

Der gegenseitige Beschuss folgt auf einen Einsatz israelischer Sicherheitskräfte im Gazastreifen am Sonntag, bei dem sechs Palästinenser gestorben waren. Bei Angriffen der Palästinenser wurde dem Militär zufolge ein israelischer Oberstleutnant getötet. Die neue Welle der Gewalt stellt Bemühungen Ägyptens, Katars und den UNO infrage, einen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas zu vermitteln.

Der UNO-Nahost-Gesandte Nikolay Mladenov schrieb auf Twitter: „Die Eskalation in den vergangenen 24 Stunden ist extrem gefährlich und rücksichtslos.“ Die Vereinten Nationen arbeiteten eng unter anderem mit Ägypten zusammen, um die Lage zu beruhigen.