Tote auf beiden Seiten: Nahost-Konflikt eskaliert

Militante Palästinenser im Gazastreifen haben heute ihre Raketenangriffe auf Israel fortgesetzt. In der Nacht seien rund 70 Geschoße aus dem Küstenstreifen abgefeuert worden, teilte das israelische Militär mit. Als Reaktion habe die Luftwaffe etwa 50 weitere Ziele der dort herrschenden Hamas und ihrer militärischen Einrichtungen angegriffen.

Zerstörung in Gaza
APA/AFP/Mahmud Hams

Bei den schweren Angriffen wurden seit Montagabend vier militante Palästinenser getötet, wie das Gesundheitsministerium in Gaza mitteilte.

Schulen in Grenzorten bleiben geschlossen

Bei einem Raketenangriff in der israelischen Küstenstadt Aschkelon wurde ein Haus direkt getroffen. Dabei seien ein Mann getötet und eine Frau schwer verletzt worden, teilte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mit. Auch heute Früh gab es in Grenzorten Raketenalarm. Die Schulen in zahlreichen Städten, darunter auch Beerscheva und Aschkelon, sollten geschlossen bleiben.

Intensivste Angriffe seit Gaza-Krieg 2014

Militante Palästinenser haben nach israelischen Armeeangaben seit gestern rund 400 Raketen und Mörsergranaten aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert.

Ein Sprecher des militärischen Hamas-Flügels drohte mit neuen Angriffen auf weiter entfernte israelische Ziele. Israels Sicherheitskabinett wollte heute über das weitere Vorgehen beraten.

Der gegenseitige Beschuss folgte auf einen Einsatz israelischer Soldaten im Gazastreifen am Sonntag, bei dem bereits sechs Palästinenser getötet worden waren. Bei Angriffen der Palästinenser wurde dem Militär zufolge ein israelischer Oberstleutnant getötet. Die neue Welle der Gewalt stellt Bemühungen Ägyptens, Katars und der UNO infrage, einen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas zu vermitteln.