Eklat bei Libyen-Konferenz: Türkei reist ab

Die Türkei hat die Libyen-Konferenz in Italien aus Protest frühzeitig verlassen, weil sie sich von Gesprächen am Rande des Gipfels ausgeschlossen gefühlt hat. Bei den Gesprächen waren heute die Hauptgegenspieler in dem Konflikt, der libysche Regierungschef Fajis al-Sarradsch und der abtrünnige General Chalifa Haftar sowie Vertreter von Staaten wie Russland und Ägypten zusammengekommen.

Jedes Treffen, das die Türkei ausschließe, sei kontraproduktiv für die Lösung der libyschen Krise, sagte der türkische Vizepräsident Fuat Oktay in Palermo. Das informelle Treffen mit einer Reihe von Akteuren, die auch noch „als prominente Protagonisten des Mittelmeers“ präsentiert worden seien, sei ein „sehr irreführender und schädlicher Ansatz, dem wir vehement widersprechen“. Die Türkei verlasse die Konferenz mit „tiefer Enttäuschung“.

Die Türkei gilt als Unterstützerin der Muslimbrüder, die auch in Libyen präsent sind und die General Haftar ablehnt. Haftar hatte es Berichten zufolge abgelehnt, mit islamistischen Kräften aus Libyen oder mit ihren Unterstützern in Palermo an einem Tisch zu sitzen.