Waffenruhe im Nahost-Konflikt hält vorerst

Nach tagelangem Beschuss haben die Bewohnerinnen und Bewohner des palästinensischen Gazastreifens und grenznaher israelischer Gebiete erstmals wieder eine ruhige Nacht erlebt. Eine von militanten Palästinensern gestern einseitig verkündete Waffenruhe wurde von beiden Seiten eingehalten.

Zuvor waren bei palästinensischen Raketenangriffen auf Israel und israelischen Gegenschlägen insgesamt acht Menschen getötet worden. Die Rückkehr zu einer Waffenruhe sei von Ägypten eingefädelt worden, hatten die Hamas und andere militante Palästinenserorganisationen mitgeteilt.

Die Hamas dankte vor allem Ägypten, Katar, Norwegen und den Vereinten Nationen, wie das israelische Nachrichtenportal Ynet berichtete. Ein Sprecher des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu wollte sich noch nicht dazu äußern.

Gewalt seit dem Wochenende eskaliert

Die Gewalt hatte nach einer am Sonntag missglückten israelischen Kommandoaktion im Süden des Gazastreifens begonnen. Bei einem Feuergefecht waren dabei zunächst sieben Palästinenser und ein israelischer Offizier getötet worden. Dem folgenden gegenseitigen Beschuss fielen in den folgenden Tagen weitere sieben Palästinenser und ein Mann in Israel zum Opfer.

Sondersitzung des UNO-Sicherheitsrats ohne Beschluss

Der UNO-Sicherheitsrat befasste sich inzwischen in einer Dringlichkeitssitzung mit der Gewalteskalation im Gazastreifen. Nach Angaben von Diplomaten wurde aber bei dem von Kuwait und Bolivien beantragten Treffen keine Einigung auf ein gemeinsames Vorgehen erzielt.

Eine Abschlusserklärung, auf die sich alle 15 Mitgliedsstaaten hätten verständigen müssen, gab es nicht. Der palästinensische Vertreter bei den Vereinten Nationen, Rijad Mansur, sagte, es gebe „ein Land, das keine Diskussion im Rat erlaubt“ – eine Anspielung auf die USA, die sich unter Präsident Donald Trump im Nahost-Konflikt klar auf die Seite Israels gestellt haben.