Schweden weiter ohne Regierung

Der Chef der Partei Moderaterna, Ulf Kristersson, hat heute die Wahl zum Ministerpräsidenten im schwedischen Parlament verloren. 195 von 349 Abgeordneten stimmten gegen ihn. Der konservative Politiker wollte gemeinsam mit den Christdemokraten eine Minderheitsregierung bilden.

Ulf Kristersson
APA/AFP/Henrik Montgomery

Seine Niederlage kam nicht unerwartet. Im Vorfeld hatte Kristersson die Unterstützung seiner beiden traditionellen Partner, der Zentrumspartei und der Liberalen, verloren. Sie wollten nicht in einer Regierung sitzen, die mit den Stimmen der rechtspopulistischen Schwedendemokraten an die Macht kommt.

„Schwedendemokraten keinen Einfluss geben“

Nach der Wahl am 9. September haben weder das bürgerliche Lager noch das rot-grüne Lager eine Mehrheit im Parlament. Die Schwedendemokraten kamen auf 17,5 Prozent.

„Bei dieser Abstimmung geht es nicht um Ulf Kristersson als Ministerpräsidenten, sondern darum, den Schwedendemokraten keinen entscheidenden Einfluss zu geben“, sagte die Chefin der Zentrumspartei, Annie Lööf. Sie plädierte für eine blockübergreifende Zusammenarbeit. Beobachter erwarten, dass Lööf als Nächstes den Auftrag bekommt, eine Regierung zu bilden.