Netflix will Rom Luxuschristbaum spenden

Nach dem Spott wegen eines armseligen Christbaums, der im vergangenen Jahr auf dem Hauptplatz Piazza Venezia aufgestellt worden war, hat die Gemeinde Rom nun einen Sponsor für eine prächtige Weihnachtstanne gefunden. Der Onlinevideoanbieter Netflix macht 376.000 Euro locker, um den Römerinnen und Römern einen Baum zu schenken, berichtete die römische Tageszeitung „La Repubblica“ (Mittwoch-Ausgabe).

Auf dem Weihnachtsschmuck der Tanne, die am 8. Dezember erstmals beleuchtet wird, sollen die Bilder der beliebtesten Protagonisten aus Netflix-Serien zu sehen sein. 100 verschiedene Weihnachtskugeln seien in Planung. Damit folgt Rom dem Beispiel anderer europäischen Städte, die auf Sponsoren für den Weihnachtsbaum setzen.

„Glatzkopf“, „der Räudige“

Wegen seiner schlaffen Nadeln und nackten Zweige hatte sich Roms Christbaum im vergangenen Jahr viel Spott zugezogen. „Spelacchio“ lautete der Spitzname für den Weihnachtsbaum („Glatzkopf“ oder „der Räudige“). Die Fichte war schon für tot erklärt worden, als sie im Dezember aus Norditalien in der Stadt ankam.

Weihnachtsbaum in Rom 2017
Reuters/Tony Gentile

Erbärmlich schmächtig erschien der Baum im Vergleich zu seinen majestätischen Konkurrenten im Vatikan und in Mailand. Dabei kostete er die Stadt rund 48.000 Euro. Viele erklärten den Weihnachtsbaum zu einem Sinnbild für den Zustand der italienischen Hauptstadt.

Weihnachtskrippe im Vatikan wird mit Sand aus Jesolo errichtet

Unterdessen wurde dieser Tage begonnen, 35 Tonnen Sand vom Strand der italienischen Adria-Badeortschaft Jesolo auf dem Petersplatz abzuladen. Damit soll dieses Jahr die Weihnachtskrippe für den Vatikan errichtet werden. Weitere sieben Lkws werden mit ihrer Fracht noch diese Woche im Vatikan erwartet.

Der Sand wurde vor dem Abtransport nach Rom vom Patriarchen von Venedig, Francesco Moraglia, gesegnet. Daraus soll eine fünf Meter hohe, 15 Meter breite und acht Meter lange Pyramide gebaut werden. Künstler werden den Sand in eine spektakuläre Weihnachtskrippe verwandeln, die die Gemeinde Jesolo Papst Franziskus schenken will, berichtete die römische Tageszeitung „Il Messaggero“ (Mittwoch-Ausgabe). Damit will Jesolo weltweit seine Tradition der Sandkrippen vorstellen.

Seit 16 Jahren werden auf dem Strand der bei österreichischen Touristen besonders beliebten Badeortschaft in der Weihnachtszeit Krippenlandschaften aus Sand gebaut.